RWE (WKN: 703712 / ISIN: DE0007037129) und E.ON (WKN: ENAG99 / ISIN: DE000ENAG999) ordnen den deutschen Energiemarkt ganz neu. Dazu wird die RWE-Tochtergesellschaft innogy unter den beiden großen Energieversorgern aufgeteilt. Doch wer kommt dabei besser weg?

Durch die Übernahme von innogy wird E.ON zu einer Macht im deutschen Vertriebs- und Netzgeschäft. RWE will sich in Zukunft dagegen auf die Stromerzeugung konzentrieren. Dazu wird Ökostrom genauso gehören wie Kohl- und Atomkraftwerke. Allerdings sind letztere ein Auslaufmodell. Es wird im allgemeinen angenommen, dass E.ON damit in Zukunft das weniger riskante Geschäft betreiben darf. Das heißt jedoch nicht, dass sich rund um RWE keine Chancen auftun würden

Zwar hatte RWE im vergangenen Jahr mit den Protesten von Umweltschützern und dem Rodungsstopp im Braunkohlegebiet Hambacher Forst zu kämpfen, allerdings konnte sich die RWE-Aktie trotz dieser und anderer Herausforderungen sowie des schwachen Börsenumfeldes relativ gut aus der Affäre ziehen. Und nun könnte ausgerechnet die Kohle für neuen Schwung sorgen.

Der deutsche Ausstieg aus der Stromerzeugung mithilfe von Kohle ist so gut wie beschlossen. Fraglich sind das „Wie“ und „Wann“. Nun hat die Kohlekommission der Regierung Entschädigungen für Betreiber von Braun- und Steinkohlekraftwerken ins Siel gebracht. Dabei ist RWE hierzulande führend, wenn es um das Thema Kohlestrom geht und sollte von diesen Entschädigungen am stärksten profitiere.

FAZIT. Als Versorger gehört RWE zu den so genannten defensiven Werten. Diese zeigen sich in der Regel in schwierigen Börsenphasen relativ robust. Im Zuge der jüngsten Börsenturbulenzen konnte die RWE-Aktie diesem Ruf gerecht werden. Die Neuordnung des deutschen Energiemarktes und mögliche Entschädigungen für abgeschaltete Kohlekraftwerke sollten dem DAX-Wert noch mehr Auftrieb verleihen.

Bildquelle: Pressefoto RWE