--Ergebnis 2024 dürfte unter niedrigeren Energiepreisen leiden

--Aktie fällt deutlich

--Ergebnis 2023 über Konzern- und Analystenerwartungen

(NEU: Details zu den Zahlen, Aktienkurs)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung, ein starkes Handelsgeschäft und der Kapazitätszuwachs im Bereich Erneuerbare Energien haben RWE 2023 ein besseres Ergebnis beschert als der Energiekonzern selbst und Analysten erwartet hatten. Für 2024 wird das DAX-Unternehmen wegen der deutlich gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten allerdings pessimistischer. Die Aktie verliert am frühen Nachmittag rund 5 Prozent.

So rechnet RWE im laufenden Jahr mit einem Ergebnis am unteren Ende der Zielspanne, die der Konzern beim Kapitalmarkttag im November ausgegeben hatte. Diese liegt für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro, für das bereinigte EBIT bei 3,2 bis 3,8 Milliarden Euro und für das bereinigte Nettoergebnis bei 1,9 bis 2,4 Milliarden Euro.

Die Dividende soll aber wie geplant weiter steigen. Für 2024 will RWE 1,10 Euro je Aktie ausschütten. Für 2023 bestätigte der Konzern, 1,00 Euro ja Aktie zahlen zu wollen und damit 10 Cent mehr als im Vorjahr.

Im vergangenen Jahr stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 8,4 Milliarden Euro von 6,3 Milliarden im Vorjahr. Der Konzern selbst hatte 7,1 Milliarden bis 7,7 Milliarden in Aussicht gestellt. Analysten hatten in einem vom Unternehmen veröffentlichten Konsens mit 7,9 Milliarden gerechnet.

Im Kerngeschäft, das Kohle und Kernenergie ausklammert, stieg das bereinigte EBITDA auf 7,67 von 5,56 Milliarden Euro. Alle Kernsparten legten kräftig zu, im Energiehandel lag der operative Gewinn mehr als doppelt so hoch wie erwartet. Kohle und Kernenergie wird künftig als nicht-operatives Ergebnis verbucht. Das Ergebnis in diesem Bereich ging 2023 leicht zurück.

Das bereinigte EBIT des Konzerns stieg auf 6,35 von 4,57 Milliarden Euro. Der Prognosekorridor lag bei 5,0 Milliarden 5,6 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn kletterte trotz einer höheren Steuerlast und eines etwas schwächeren Finanzergebnisses auf 4,5 Milliarden von 3,2 Milliarden Euro. Auch hier lag die konzerneigene Erwartung mit 3,3 Milliarden bis 3,8 Milliarden Euro deutlich niedriger.

"Das sehr gute vorläufige Ergebnis unterstreicht einmal mehr, dass sich unsere Strategie 'Growing Green' auszahlt", sagte Finanzvorstand Michael Müller laut Mitteilung.

Die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 werden wie geplant am 14. März veröffentlicht.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/sha

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January 26, 2024 07:55 ET (12:55 GMT)