BRUNNTHAL (dpa-AFX) - Der Brennstoffzellen-Anbieter SFC Energy will im laufenden Jahr weiter kräftig wachsen. Der Umsatz soll um rund 20 bis 30 Prozent auf 141,7 bis 153,5 Millionen Euro zulegen, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Brunnthal mitteilte. Den um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) erwartet SFC in einer Spanne zwischen 9,8 und 14,7 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall ein Mini-Plus wäre. Die Aktien legten am Vormittag deutlich zu.

Wachstumstreiber soll weiterhin das Segment Clean Energy rund um Brennstoffzellenlösungen sein. Am stärksten dürfte SFC in Nordamerika und Asien zulegen - wie auch schon im vergangenen Jahr. "Wir werden diese Dynamik nutzen und den stark wachsenden US-Markt mit unserem neu gegründeten SFC-Standort in Salt Lake City weiter ausbauen und planen Ende des ersten Quartals 2024 startklar zu sein", sagte SFC-Chef Peter Podesser laut Mitteilung. Parallel läuft der Aufbau der Fertigung in Indien mit ersten großen Lieferungen im laufenden Quartal.

Der SFC-Aktienkurs stieg am Vormittag um zuletzt 3,5 Prozent auf 18,82 Euro. Damit gehörten sie zu den stärksten Werten im Nebenwerteindex SDax. Jüngst hatte das Unternehmen an der Börse aber einen schweren Stand. Im laufenden Jahr haben die Aktien rund 3,5 Prozent an Wert verloren, nach einem Minus von mehr als einem Fünftel im vergangenen Jahr.

Wie bereits seit Anfang des Monats bekannt, war 2023 für SFC bei Umsatz und Ergebnis ein weiteres Rekordjahr. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr gut 118 Millionen Euro Umsatz gemacht. 2022 hatten die Erlöse bei gut 85 Millionen Euro gelegen. Das bereinigte Ebit stieg 2023 um mehr als 200 Prozent auf 9,7 Millionen Euro. Hier aktualisierte SFC die Eckdaten von Anfang Februar, da war noch von 9,5 Millionen Euro die Rede gewesen. Sowohl Umsatz als auch Gewinn lagen über den Unternehmenszielen.

Die Nachfrage habe insbesondere im Bereich der Energielösungen für industrielle Anwendungen zugenommen, unter anderem rund um die öffentliche Sicherheit. Wegen der Zurückhaltung der Verbraucher gingen die Erlöse im Privatbereich allerdings zurück. In der Sparte Clean Energy stand im vergangenen Jahr dennoch ein Umsatzplus von rund 37 Prozent zu Buche. Das kleinere Segment Clean Power Management wuchs sogar um 41,7 Prozent, hier machten sich aber vor allem niedrige Vergleichswerte im Vorjahr bemerkbar. Damals hatte die Elektronikindustrie mit Lieferengpässen zu kämpfen.

SFC Energy zog 2023 Aufträge im Wert von 124,8 Millionen Euro an Land, das waren etwas weniger als die 127,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Auftragsbestand stieg allerdings um rund 10 Prozent auf 81,3 Millionen Euro. Der Brennstoffzellen-Hersteller bietet seinen Kunden sowohl stationäre als auch mobile Hybrid-Stromversorgung. Die endgültigen Zahlen für 2023 will SFC Energy mit dem Geschäftsbericht am 27. März vorlegen./niw/mis/stk