Die Aktien von Siemens Energy stiegen am Donnerstag an die Spitze des Frankfurter Blue-Chip-Index, nachdem das Brokerhaus HSBC erklärte, dass ein möglicher Verkauf der Beteiligung des Konzerns an der indischen Siemens Ltd. die Bilanzsorgen lindern könnte.

Die Aktien des Unternehmens stiegen um 0857 GMT um 7% und setzten damit ihre Erholung fort, nachdem der Konzern Gespräche mit der deutschen Regierung, Banken und dem Hauptaktionär Siemens über Projektgarantien bekannt gegeben hatte, die die Aktien letzte Woche auf ein Rekordtief sinken ließen.

Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagten Anfang der Woche, dass Siemens Energy einen Verkauf des größten Teils seines 24%igen Anteils an Siemens Ltd. an die Siemens AG als eine Möglichkeit zur Stärkung seiner Bilanz in Betracht zieht.

"Sollte sich der Verkauf bestätigen, dürfte er die Befürchtungen einer verwässernden Kapitalerhöhung für Siemens Energy zerstreuen und unterstreicht unserer Ansicht nach den versteckten Wert im Portfolio von Siemens Energy", schrieben die Analysten von HSBC und behielten ihr "Buy"-Rating für die Aktie bei.

Die Beteiligung von Siemens Energy an Siemens Ltd. ist 283,2 Milliarden indische Rupien (3,4 Milliarden Dollar) wert, und ein Verkauf würde "Erleichterungspotenzial" für die Aktie des Konzerns bieten.

Laut HSBC wäre ein Kauf durch die Siemens AG eine "elegante, wenn auch teure Lösung" für das deutsche Unternehmen, das unter dem Druck Berlins steht, einen Teil der 15 Milliarden Euro an Garantien für Siemens Energy bereitzustellen.

"Die Siemens AG besitzt bereits 51% von Siemens Indien und könnte somit den größten Teil der Anteile von Siemens Energy kaufen und unter der 75%-Schwelle bleiben, um ein obligatorisches Übernahmeangebot für Siemens Indien zu vermeiden", so HSBC.

Die Siemens AG hat Siemens Energy im Jahr 2020 ausgegliedert und behält einen Anteil von 25,1% an dem Konzern. ($1 = 83,2277 indische Rupien) (Berichterstattung von Christoph Steitz; Bearbeitung durch Matthias Williams, Robert Birsel)