NÜRNBERG (dpa-AFX) - Ohne Kompromiss-Signale hat am Montag in Nürnberg die dritte Verhandlungsrunde in der bayerischen Metallindustrie begonnen. Der IG-Metall-Landeschef Jürgen Wechsler beharrte auf der Forderung, jeder Beschäftigte müsse seine Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang von 35 auf 28 Stunden pro Woche verkürzen dürfen, mit teilweisem Lohnausgleich. Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke, lehnte dies kategorisch ab. Eine solche Regelung sei rechtswidrig und daher unverhandelbar, betonte sie. Sie hoffe dennoch, dass beide Seiten in den nächsten Tagen "den Weg in einen Lösungskorridor gehen".

Wechsler warnte mit Blick auf die strittige Forderung nach einem Entgeltzuschuss bei einer zeitweisen Arbeitszeitverkürzung davor, "Tarifverträge von Juristen entscheiden zu lassen statt in Tarifverhandlungen". Für die nächsten Tage kündigte er ein Gegengutachten an. Eine Tarifvereinigung sei nur möglich, wenn die Arbeitgeber zu Verhandlungen über einen Entgeltzuschuss bereit seien, machte er deutlich.

Die IG Metall fordert für die 835 000 Beschäftigte in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung für drei Monate, danach zwei Prozent mehr Lohn angeboten./kts/DP/jha