FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy hat sich mit der Arbeitnehmerseite auf Grundsätze für die anstehende Transformation des Energietechnikkonzerns geeinigt. Danach sind anders als beim früheren Mutterkonzern betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen nicht mehr ausgeschlossen, wie das Unternehmen in München mitteilte.

Management sowie Gesamtbetriebsrat und IG Metall unterzeichneten eine "Zukunftsvereinbarung 2030", die bei etwaigen Restrukturierungen und Strukturänderungen greifen soll. Darin ist davon die Rede, "möglichst keine Standorte schließen zu müssen" und "möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen" auszusprechen.

Grundsätzlich erkennt die Arbeitnehmerseite aber an, dass "die aktuelle operative Leistungsfähigkeit in den traditionellen Geschäften ... nicht ausreicht und daher grundsätzliche Veränderungen notwendig sind". Siemens Energy müsse in die Lage versetzt werden, "schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren und in Wachstumsfelder investieren zu können", heißt es in der Mitteilung zu dem Papier weiter.

Arbeitsdirektor Tim Holt sprach von einer guten und zukunftsorientierten Lösung für das Unternehmen. Siemens Energy will in seinen traditionellen Geschäftsfeldern Kosten senken, um dafür in Zukunftstechnologien zu investieren und den Konzern auf Wachstumsfelder ausrichten. Konkrete Pläne zur Restrukturierung gebe es aber noch nicht, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

Der Siemens-Mutterkonzern hat im Abkommen von Radolfzell vor gut einem Jahrzehnt Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Der Abbau von tausenden Stellen in der Kraftwerkssparte vor ein paar Jahren hatte deshalb zu erheblichen Auseinandersetzungen geführt.

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January 29, 2021 08:22 ET (13:22 GMT)