Zürich (awp) - Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann publiziert am Mittwoch, 28. Oktober, die Umsatzzahlen zum dritten Quartal 2020. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2020E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens     Q3 2019A

Umsatz                  371,1           371,1
- EMEA                  147,4           142,6
- Nordamerika           116,6           117,1
- Asien/Pazifik          83,7            76,2
- Lateinamerika          23,2            35,2

FOKUS: Die Geschäfte des Basler Unternehmens wurden von der Coronakrise im zweiten Quartal stark beeinträchtig. Statt der üblichen zweistelligen Zuwachsraten brach der Umsatz des Herstellers von Zahnimplantaten im ersten Halbjahr ein. Unter dem Strich stand wegen Wertberichtigungen gar ein Verlust zu Buche. Da sich zum Ende des Semesters aber wieder ein Umsatzanstieg bemerkbar machte, erwarten Analysten für das dritte Quartal wieder eine klare Wachstumsbeschleunigung gegenüber dem Vorquartal.

Dabei könnten die Basler die optimistischen Erwartungen der Experten übertreffen. Denn Align Tehnology, der Branchenführer bei transparenten Zahnschienensystemen, veröffentlichte Ende vergangener Woche ein unerwartet starkes Umsatzwachstum für das dritte Quartal. Das könnte auch der Straumann-Tochter ClearCorrect gelungen sein.

Allerdings liegt der Fokus bei der Zahlenpräsentation nicht nur auf den Werten für das dritte Quartal. Vielmehr interessiere der Blick nach vorne, etwa auf das nächste Jahr. Denn Straumann (siehe auch Ziele) hatte die Guidance für das Gesamtjahr 2020 im April kassiert. Die Frage sei, so schreiben die Analysten, wie es denn nach der Krise weitergehen werde.

Für das dritte Quartal wird im Durchschnitt mit einem gehaltenen Umsatz gerechnet. Von den früheren zweistelligen Raten dürfte das Unternehmen damit noch ein Stück entfernt sein. Grösste Baustelle könnte nach wie vor die Region Lateinamerika sein. Dort ist der Markt Brasilien für Straumann relativ wichtig. Doch hier dürfte nicht nur Corona, sondern auch der unvorteilhafte Wechselkurs den Baslern die Suppe etwas versalzen haben.

ZIELE: Die Gesellschaft hatte wegen der Corona-Pandemie ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2020 im April zurückgezogen. Auch mit den Halbjahreszahlen gab es wegen der Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie kein Update. "Noch weiss niemand genau, wie und wann wir diese Pandemie bezwingen werden, die Lage bleibt unvorhersehbar", hatte CEO Guillaume Daniellot erklärt. Nichtsdestotrotz werde man wohl gestärkt aus der Krise hervorgehen und auch künftig Marktanteile gewinnen, hatte der Firmenchef betont.

PRO MEMORIA: Der Dentaltechniker und das Partnerunternehmen 3Shape haben - wie im Oktober kommuniziert - technologisch gesehen einen Schritt vorwärts gemacht. Der Intra-Oralscanner "Trios" von 3Shape wurde vollständig in die Software von Straumann integriert. Die Scanner können nun mit einem Klick nahtlos mit den Lösungen von Straumann für die Kieferorthopädie, die restaurative Zahnmedizin, die Implantatchirurgie, das Chairside-Fräsen und die digitale Zahnmedizin verbunden werden.

AKTIE: Die Papiere von Straumann wurden von der Corona-Krise hart getroffen. Ihr Preis sauste im Frühling kurzzeitig in den Keller. Doch haben sich die Valoren von dem Taucher inzwischen bereits wieder erholt. Das vor der Krise erreichte Rekordhoch von 1'065,50 ist aktuell schon fast wieder in Griffweite. So notieren die Papiere am Montagmittag bei knapp 1'000 Franken. Geholfen hat den Valoren sicherlich, dass sie seit dem 21. September Mitglied des Bluechip-Index SLI sind. Anleger, die sich an diesem Index orientieren, mussten die Aktie kaufen.

sig/an/jg