Basel (awp) - Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann publiziert am Dienstag, 31. Oktober, die Umsatzzahlen zum dritten Quartal 2023. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2023E
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens     Q3 2022A   

Umsatz               563,9         550,5     
- EMEA               228,9         218,5     
- Nordamerika        165,5         170,2     
- Asien/Pazifik      115,8         113,8     
- Lateinamerika       54,0          47,9     
 
(in %)
Org. Wachstum         10,3          12,2     

FOKUS: Das Business von Straumann läuft grundsätzlich gut. Das Unternehmen stellt Produkte einer hohen Qualität her und die Menschen weltweit brauchen sowohl Implantate wie auch Produkte zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Allerdings, auch wenn die Trends weiterhin stark sind, so sind inzwischen doch einige Wachstumsschmerzen bei den einst allzu erfolgsverwöhnten Basler zu spüren.

Dies gilt laut der ZKB vor allem in den beiden grossen Regionen EMEA und Nordamerika. Daher könnte es sein, dass Straumann die Guidance für 2023 (SIEHE AUCH ZIELE) eines hohen einstelligen organischen Umsatzwachstums doch nicht auf "im tiefen zweistelligen Bereich" erhöht, wie es sich einige erhofft hatten. Die Guidance einer Core-EBIT-Marge von 25 Prozent sollte laut Analysten für Straumann aber realistisch sein.

Was den Umsatz anbelangt, so dürfte dieser laut den Schätzungen zwar gewachsen sein, das organische Wachstum dürfte im dritten Quartal aber etwas unter dem Wert des Vorjahres zu liegen gekommen sein.

ZIELE: Mit der Präsentation der Halbjahreszahlen hatte Straumann die Guidance für 2023 bestätigt. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr 2023 im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und die Profitabilität bei 25 Prozent (Kern EBIT-Marge) zu liegen kommen (H1 2023: 26,0%). Denn trotz vereinzelter Fälle von Konsumschwäche gehe man nach der ersten Jahreshälfte davon aus, dass sich der Patientenzulauf in den meisten Regionen weiter dynamisch entwickeln werde, hiess es damals. Das Unternehmen plant dabei bekanntlich mit Wachstumsinvestitionen.

PRO MEMORIA: Der Dentalimplantathersteller hat unlängst seine Präsenz im Reich der Mitte weiter ausgebaut. Dazu kauft das Basler Unternehmen die auf Intraoralscanner spezialisierte Shanghaier Firma AlliedStar, wie Ende September verkündet wurde. Finanzielle Details zur Übernahme wurden keine genannt. Der Konzern vom Rheinknie baut schon länger sein Portfolio an digitalen Lösungen weiter aus. Angeführt wird dieses vom sogenannten Intraoralscanner-Segment.

Denn jede zahntechnische oder kieferorthopädische Versorgung eines Patienten beginnt mit einer Abformung. Und mit Intraoralscannern kann eine solche heute digital gemacht werden. Die computergestützte Erfassung der Mundsituation und die Planung und Herstellung von Zahnersatz haben sich laut Zahnärzten inzwischen gar als Standard etabliert. Kein Wunder also, wollen die Basler ein Stück von diesem wachsenden Kuchen, das gut zum angestammten Implantate-Geschäft passt. Die am Donnerstagabend verkündete Übernahme der Firma AlliedStar passt in diese Strategie.

Wie bekannt baut Straumann derzeit seine digitale Plattform "Straumann AXS" auf und verbindet dort verschiedene Dienstleistungen miteinander. Das Angebot von AlliedStar soll nahtlos in diese Plattform integriert werden, die im nächsten Jahr im asiatisch-pazifischen Raum eingeführt werde, hiess es weiter.

Bei Straumann kommt es im nächsten Frühjahr ausserdem zu einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates. Der langjährige Präsident Gilbert Achermann tritt an der Generalversammlung 2024 nicht mehr zur Wahl an. Seine Nachfolgerin soll Petra Rumpf werden.

AKTIENKURS: Die Aktien von Straumann sind im bisherigen Jahresverlauf um gut 4 Prozent gesunken, und sind damit mehr gesunken als der Gesamtmarkt (SPI). Bereits im vergangenen Jahr entwickelten sich die Titel unterdurchschnittlich. Ausserdem hatten die Papiere speziell in den letzten paar Wochen keinen guten Lauf.

Homepage: www.straumann.ch

hr/kw