Zürich (awp) - Sunrise hat im letzten Jahr etwas weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber wie erwartet einen ausserordentlich hohen Gewinn geschrieben. Die Resultate entsprechen in etwa den Erwartungen der Analysten. Fürs laufende Geschäftsjahr rechnet Sunrise im Ausblick wiederum mit einem Umsatz in ähnlicher Höhe.

Konkret erzielte die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt 2017 einen 2,2% tieferen Umsatz von 1,85 Mrd CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Das operative Ergebnis (adj. EBITDA) nahm derweil um 1,6% auf 601 Mio CHF ab. Verantwortlich waren hierfür unter anderem höhere Netzwerk-Servicekosten nach der Veräusserung der Sendemasten im August 2017. Die bereinigte EBITDA-Marge ohne Hubbing und Hardware betrug 40,9% nach 40,5% im Vorjahr.

Im dritten Quartal hatte Sunrise seine Antennen nämlich an ein Konsortium unter der Führung der spanischen Firma Cellnex verkauft und dadurch einen Nettoquartalsgewinn von 442 Mio CHF erwirtschaftet. Unter dem Strich steht aufgrund dieser Einmaleffekte für 2017 nun ein Jahresgewinn von 505 Mio CHF nach 87 Mio im Vorjahr. Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Zahlen der Analysten ziemlich genau erreicht.

Betrachtet man ausserdem das 4. Quartal, so hatte sich in diesem der Nettogewinn im Jahresvergleich auf 23 Mio CHF halbiert (VJ 48 Mio). Hauptgrund für diese Entwicklung war ein Basiseffekt im letzten Semester 2016, als der Nettogewinn von einer steuerlich abzugsfähigen Wertminderung auf Beteiligungen profitiert hatte.

BESCHLEUNIGTES KUNDENWACHSTUM

Betrachtet man das Kundenwachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr, so gibt sich Sunrise zufrieden. So seien im Jahresvergleich netto +7,3% neue Mobile-Postpaid-Kunden hinzugewonnen worden. Das Kundenwachstum habe sich damit gegenüber 2016 (+6,1 %) weiter beschleunigt. Die Kundenbasis umfasst nun insgesamt 1,59 Mio Kunden.

Die Aktionäre sollen nun in den Genuss einer 20% höheren Dividende von 4,00 CHF pro Titel (VJ 3,33) kommen. In der Mitteilung vom Donnerstag bestätigt das Unternehmen dabei seine langfristige Dividendenpolitik. Diese basiert auf dem Grundsatz, dass mindestens 65% des Equity Free Cash Flows an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Gleichzeitig hält das Unternehmen an seiner Absicht fest, diesen Wert auf 85% zu erhöhen, sobald das Verhältnis von Nettoverschuldung zu bereinigtem EBITDA unter 2,0x sinkt.

Für den Zeitraum 2018-2020 strebt Sunrise eine jährliche Dividendenerhöhung um 4-6% an. Bei Eintreffen der Prognose für 2018 will Sunrise voraussichtlich eine Dividende zwischen 4,15 und 4,25 CHF pro Aktie vorschlagen, zahlbar im Jahr 2019 aus Rücklagen aus Kapitaleinlagen.

2018 ETWA GLEICH HOHER UMSATZ WIE 2017 ANGESTREBT

Mit Blick auf das laufende Jahr gibt das Unternehmen detaillierte Ziele bekannt. Für den Umsatz wird 2018 ein Wert zwischen 1,83 und 1,87 Mrd CHF erwartet. Beim bereinigten EBITDA rechnet Sunrise mit einem Wert zwischen 580 und 595 Mio CHF. In der Prognose für den bereinigten EBITDA sind gegenüber dem Vorjahr aber zusätzliche inkrementelle Kosten in Höhe von rund 20 Mio CHF aufgrund höherer Netzwerk-Servicegebühren nach der Veräusserung der Sendemasten im August 2017 enthalten.

In einer separaten Mitteilung hatte Sunrise am Donnerstag ausserdem den Ausbau des Glasfasernetzes bekannt gegeben. Dazu schliesst das Unternehmen neue Zugangsvereinbarungen mit Swiss Fibre Net AG und mit den Industriellen Werken Basel (IWB). Zudem wird die Partnerschaft mit den Services Industriels de Genève (SIG) erneuert.

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