Zürich (awp) - Den beiden Telekomanbietern Sunrise und Salt ist die Überraschung gelungen: Gemeinsam spannen sie beim Ausbau des Glasfasernetzes zusammen. Die Marktreaktion fällt klar positiv aus, wie die Kursgewinne von Sunrise zeigen. Das Nachsehen haben derweil die Aktien von Konkurrent Swisscom, die dem Markt hinterherhinken.

Gegen 9.40 Uhr steigen Sunrise in einem insgesamt moderat freundlichen Markt um 2,8 Prozent. Der SPI steigt zeitgleich um 0,11 Prozent. Konkurrenz Swisscom büssen hingegen 0,8 Prozent ein.

Analysten äussern sich in ersten Kommentaren denn auch positiv über die geplante Zusammenarbeit zwischen den sonst erbitterten Konkurrenten. Bei der Credit Suisse wird der Schritt positiv gewertet, weil es Sunrise ermögliche, Hochgeschwindigkeits-Breitbanddienste auf Schweiz-weit anzubieten. Zudem würden sich die beiden Konzern so von der Swisscom unabhängig machen.

"Ein smarter Schachzug", urteilt man bei Vontobel. Auch hier wird betont, dass so die Abhängigkeit vom Platzhirsch Swisscom gesenkt werde. Zudem erachten die Experten die Kooperation als wertsteigernd.

Der Experte der ZKB will den Schritt gleichwohl nicht allzu hoch gewichten: Das Joint Venture sei eine "defensive Antwort" auf die beschleunigten FTTH-Ausbaupläne, die Swisscom Anfang Jahr angekündigt habe, meint er. Als grosse Verlierer des Infrastrukturwettbewerbs zwischen Swisscom, Sunrise und Salt sieht er im übrigen die Kabelnetzgesellschaften.

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