Die Swisscom müsste 3.200 km Straßen aufgraben, um die kartellrechtlichen Auflagen für den Ausbau ihres Glasfasernetzes zu erfüllen, so ein leitender Angestellter des Telekommunikationsanbieters am Sonntag.

Ende 2020 eröffnete die Schweizerische Wettbewerbskommission (WEKO) eine Untersuchung des Glasfaserausbaus von Swisscom und ordnete vorläufige kartellrechtliche Maßnahmen an, da dieser zum Ausschluss von Wettbewerbern und zum Missbrauch der führenden Marktposition führen könnte.

Das Unternehmen hat gegen die Maßnahmen Berufung eingelegt.

Der Leiter der Abteilung Regulierung und Politik der Swisscom, Thomas Stemmler, sagte gegenüber der SonntagsZeitung, dass die von der WEKO gestellten Anforderungen dazu führen würden, dass viele Straßen aufgegraben werden müssten, um dickere Rohre für zusätzliche Kabel zu verlegen.

"Für uns bedeutet das, dass wir 3.200 Kilometer mehr Straßen aufgraben müssen, um neue Leitungen zu verlegen", sagte er.

Der Zeitung zufolge schätzten Experten die Kosten für die Arbeiten auf etwa 2 Milliarden Schweizer Franken (2,22 Milliarden Dollar).

Ein Sprecher der Swisscom lehnte es ab, die von der Zeitung veröffentlichten Kostenschätzungen für den Ausbau und die Anzahl der fertiggestellten Straßen zu kommentieren. Er sagte jedoch, dass die Swisscom ihren Ausbau weiter vorantreibt und ihre Ziele leicht anhebt, so dass die Glasfaserabdeckung bis Ende 2025 von derzeit 46% auf 57% und bis Ende 2030 auf 75-80% ansteigen soll. ($1 = 0,9016 Schweizer Franken) (Berichterstattung von Dave Graham, Bearbeitung von Louise Heavens)