--Marge sinkt im Halbjahr auf 18,5 von 21,5%, bereinigt operative Rendite bei 19,7%

--Höhere Rohstoffkosten und Rechtskosten für EU-Kartellverfahren belasten

--Prognose bekräftigt: Umsatz soll organisch um 5 bis 7% steigen, bereinigte Marge soll bei rund 20% liegen

(NEU: weitere Details, EU-Kartellverfahren, Swedencare)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Belastet von höheren Kosten hat Symrise im ersten Halbjahr weniger verdient als im Vorjahr und liegt per Jahresmitte unter der Margenprognose für das Gesamtjahr. "Die anhaltend hohe Inflation hat (...) zu Kostensteigerungen geführt, die durch ein striktes Kostenmanagement sowie Preiserhöhungen bislang nur in Teilen kompensiert werden konnten", sagte Vorstandschef Heinz Jürgen Bertram. "Dennoch gehen wir zuversichtlich in das zweite Halbjahr." Den Ausblick für 2023 bekräftigte der Duft- und Aromenhersteller.

Im ersten Halbjahr wuchs das Geschäft vergleichbar - also ohne die Umsatzbeiträge von zwischenzeitlichen Zukäufen und Wechselkurseffekten - um 8,0 Prozent nach 10,2 Prozent im Vorjahr. Analysten haben Symrise ein Plus von 8,6 Prozent zugetraut. Nominell stieg der Umsatz um knapp 7 Prozent auf 2,414 Milliarden Euro.


   Starkes Plus bei Taste. Nutrition & Health 

Scent & Care, das Geschäft mit Duftstoffen, Parfümerie-Anwendungen und kosmetischen Wirkstoffen, wuchs organisch um 2,4 Prozent. Taste. Nutrition & Health, das Geschäft mit Aromen und Nahrungsmittelzusätzen, verzeichnete ein deutlich stärkeres vergleichbares Plus von 11,4 Prozent.

Das operative Ergebnis (EBITDA) sank im Konzern den weiteren Angaben zufolge um gut 8 Prozent auf 446 Millionen Euro. Die höheren Kosten ließen die Marge auf 18,5 von 21,5 Prozent sinken, bereinigt ergibt sich eine operative Rendite von 19,7 Prozent. Nach einem von Vara Research zusammengestellten Konsens hatten Analysten mit einer Marge von 19,4 Prozent gerechnet. Das Ergebnis nach Steuern sackte um knapp ein Fünftel ab auf 188 Millionen Euro. Je Aktie verdiente Symrise 1,34 Euro nach 1,52 Euro im Vorjahr.


   Rechtskosten für Kartellverfahren belasten 

Belastet wurde das Unternehmen aus Holzminden neben höheren Aufwendungen für Rohstoffe von hohen Rechtskosten für ein Kartellverfahren der EU-Kommission. Die Aufwendungen bezifferte das Unternehmen auf einen mehrstelligen Millionenbetrag. CEO Bertram sieht Symrise allerdings zu "Unrecht an den Pranger gestellt". Bisher hätten die Kartellwächter "nichts vorlegen können", so der Manager.

Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union, Großritanniens, der USA und der Schweiz haben Anfang des Jahres Untersuchungen gegen vier Hersteller von Duftstoffen und Duftinhaltsstoffen eingeleitet, unter anderem gegen Symrise. Es bestehe der Verdacht, dass sich Produzenten abgesprochen haben, so die EU-Kommission.

Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einer bereinigten EBITDA-Marge von um die 20 Prozent. Bisher hatte Symrise die Prognose auf berichteter Basis abgegeben. Der Umsatz soll wie geplant organisch um 5 bis 7 Prozent steigen. Auch den Ausblick bis 2025 bestätigte Symrise.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@wsj.com

DJG/kla/sha

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August 02, 2023 07:57 ET (11:57 GMT)