- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - Die an die Börse strebende Thyssenkrupp-Wasserstofftochter will ihr Wachstum möglicherweise auch mit Zukäufen vorantreiben.

"Es gibt im Markt auch noch andere Technologien, die in bestimmten Bereichen Wettbewerbsvorteile bieten können und unsere ergänzen", sagte der Finanzchef von Thyssenkrupp Nucera, Arno Pfannschmidt, am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Diese verfolge sein Unternehmen in einem Technologieradar. "Wenn wir zu der Überzeugung kommen, da ist etwas dabei, was unser Portfolio ergänzt, können wir auch Partnerschaften eingehen, Lizenzverträge abschließen und auch Akquisitionen tätigen.

Thyssenkrupp hatte am Montag den Startschuss für den lange geplanten Teilbörsengang gegeben. Vor der Sommerpause soll dieser über die Bühne gebracht werden. Die Emission soll Nucera durch eine Kapitalerhöhung 500 bis 600 Millionen Euro einbringen, die das Unternehmen zum Ausbau des Geschäfts nutzen will. Nucera entwickelt Anlagen, mit denen grüner Wasserstoff produziert wird, der eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielt.

"Die Zeit für einen Börsengang ist reif", sagte Vorstandschef Werner Ponikwar zu Reuters. "Wir wollen damit auch unser Profil schärfen." Die Pläne für einen Teilbörsengang hatten sich wegen des unsicheren Marktumfeldes mit Krisen wie der Corona-Pandemie, Lieferkettenproblemen und der russischen Invasion in der Ukraine hingezogen. Nucera sehe derzeit eine Beschleunigung des Markthochlaufs, erklärte Ponikwar. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft nehme auch dank der staatlichen Förderungen sowohl in den USA als auch in Europa an Fahrt auf. Nucera wolle seine Kapazitäten ausbauen. Das Unternehmen verfüge derzeit über Kapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette von gut einem Gigawatt. Bis 2025 sollen diese auf fünf Gigawatt erhöht werden. "Die nötigen Mittel dazu sind auch in unser Budgetplanung enthalten."

(Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)