Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag fortgesetzt. Der DAX stieg um 0,6 Prozent auf 16.248 Punkte. Gestützt wurde die Stimmung vom festen Dollar, der Euro fiel nach starken Daten zur US-Industrieproduktion auf einen neuen Jahrestiefststand. Star des Tages waren Thyssenkrupp, die mit Plänen für einen Börsengang der Elektrolyseeinheit Uhde Chlorine Engineers in die Höhe schossen. Daneben zogen Qiagen mit dem Wiedererwachen der Übernahmespekulation deutlich an.

Am Gesamtmarkt sind die Perspektiven auf weitere Rekorde gut. Aktien seien zwar mittlerweile schon recht teuer, sagte Carsten Gerlinger, Anlagestratege beim Vermögensverwalter Moventum. "Aber wer sich auf die Suche nach Alternativen begibt, der wird kaum fündig", sagte er mit Verweis auf die verlustträchtigen Anleihen, die demographischen und pandemiebedingten Probleme bei Immobilien, die Regulierungsgefahren bei Kryptowährungen oder die illiquiden Anlagemöglichkeiten im Bereich Private Equity.


   Thyssenkrupp mit möglichem Elektrolyse-IPO im Fokus 

Thyssenkrupp schossen um 12 Prozent nach oben. Die Elektrolyseeinheit unterstützt den Bau von Wasserstoffproduktionsanlagen. Die Börsennotierung könnte laut einem Bericht einen Wert von bis zu 5 Milliarden Euro haben. Im Handel hieß es, die Nachricht sei grundsätzlich positiv für das Sentiment von Thyssenkrupp. Da es sich um eine neue Technologie handele, fehlten die Parameter, um die Sparte ernsthaft bewerten zu können. Das sorge aber auch für eine gewisse "Bewertungsfantasie".


   Qiagen sehr fest - Übernahmespekulation wiedererwacht 

Die Übernahmespekulation treibt Qiagen immer weiter nach oben. Mit einem Plus von zeitweise über 8 Prozent auf gut 51 Euro hat der Kurs das bisherige Jahreshoch überwunden und schloss mit 49 Euro auf dem höchsten Stand sei über 21 Jahren. Das Allzeithoch von 63,66 Euro stammt vom 18. Juli 2000. Im Handel wurde auf eine neue Analyse von Betaville verwiesen. Demnach soll einmal mehr Thermo Fischer Interesse am Kauf des DAX-Unternehmens haben.

Daneben waren vor allem dollarsensible Werte gefragt. Siemens zogen um 2,4 Prozent an und markierten neue Höchststände. Conti setzten ihre Erholung mit einem Plus von 3,1 Prozent fort. Auf der anderen Seite litten RWE nach dem Kursschub vom Wochenauftakt unter Gewinnmitnahmen, der Kurs fiel um 0,9 Prozent zurück.


   Dermapharm nach Zahlen schwach 

Dermapharm reagierten mit einem Minus von 4 Prozent auf die Senkung der Umsatzprognose. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einem Wachstum von 15 bis 20 Prozent nach bislang 24 bis 26 Prozent. Grund ist die Schwäche des Parallelimportgeschäfts. Laut Jefferies-Analysten, die bereits im Vorfeld mit einer Senkung des Umsatzziels gerechnet hatten, liegt der Marktkonsens bei 22 Prozent. Es dürfte daher also Anpassungsbedarf bei den Schätzungen geben.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          16.247,86  +0,6%    +18,44% 
DAX-Future   16.242,00  +0,7%    +19,13% 
XDAX         16.247,27  +0,7%    +18,86% 
MDAX         36.200,33  +0,2%    +17,55% 
TecDAX        3.921,47  +0,7%    +22,06% 
SDAX         17.299,20  -0,0%    +17,16% 
zuletzt               +/- Ticks 
Bund-Future   170,73%    +25 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           23         16     1          3.105,4        56,8    53,3 
MDAX          23         25     2            732,8        53,3    37,2 
TecDAX        20         10     0            805,0        28,3    24,2 
SDAX          30         39     1            223,8        10,8    12,7 
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November 16, 2021 11:51 ET (16:51 GMT)