BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat seine Forderung nach Lockerungen bei der Kassenbonpflicht erneuert. Diese führe bei Kunden zu Ärger und Verdruss, sagte der CDU-Politiker am Freitag nach einem Treffen mit EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Berlin. Es gebe mehrere Möglichkeiten, die negativen Auswirkungen der Bonpflicht abzumildern. Er setze darauf, dass innerhalb der Bundesregierung eine Lösung gefunden werde.

Altmaier nannte den Weg Frankreichs "interessant". Frankreich will den Kassenzettel für kleine Beträge abschaffen. Das Parlament verabschiedete am Donnerstag mit einem abschließenden Votum im Senat ein Gesetz gegen Verschwendung. Das sieht auch vor, dass Kassenzettel für Beträge bis 30 Euro ab 2022 nicht mehr automatisch ausgedruckt werden sollen - es sei denn, die Kundin oder der Kunde wünscht dies. Das Ganze soll schrittweise eingeführt werden - ab September 2020 soll die Regelung für Beträge bis 10 Euro gelten, ab Januar 2021 bis 20 Euro.

In Deutschland gibt es eine große Debatte über die Bonpflicht. Seit Jahresbeginn müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen. So will der Gesetzgeber den seit Jahren grassierenden Steuerbetrug eindämmen./hoe/DP/fba