Zürich (awp) - Die Aktien der UBS sind mit deutlichen Verlusten in den Dienstagshandel gestartet. Die grösste Schweizer Bank hat die Erwartungen mit ihrem Quartalsergebnis zwar klar übertroffen. Nicht alle Analysten zeigen sich allerdings begeistert von den Zahlen.

Um 09.55 Uhr verlieren die UBS-Papiere 2,8 Prozent auf 19,29 Franken, dies in einem ebenfalls schwächeren Gesamtmarkt (SMI -0,7%).

Dass das Ergebnis über den Erwartungen ausgefallen ist, wird vor allem mit Sonderfaktoren und mit der Steuerquote begründet. Der bereinigte Vorsteuergewinn sei derweil lediglich im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen, meinte denn auch der Broker Jefferies in einem ersten Kommentar und sprach entsprechend von einem gemischt ausgefallenen Ergebnis.

Auf Ebene der einzelnen Divisionen wurden die Schätzungen denn auch nur im Schweizer Geschäft übertroffen, während die Kerndivision Global Wealth Management und das Asset Management im Bereich der Erwartungen abgeschnitten haben bzw. die Investmentbank klar darunter war.

In Sachen Nettoneugeldzufluss und Höhe der verwalteten Vermögen lässt das Ergebnis hingegen keine Wünsche offen. Bei der Entwicklung der Eigenmittelbasis blieben grössere Überraschungen aus. Dasselbe gilt folglich für die vorgeschlagene Jahresdividende sowie für die geplanten Aktienrückkäufe. Beides bewegt sich im Rahmen des Erwarteten, wie es in den Kommentaren hiess.

Aktienkurs dieses Jahr 15 Prozent im Plus

Auch bei JPMorgan bezeichnete der zuständige Analyst den Zahlenkranz für das vierte Quartal als durchwachsen. Er misst allerdings den von Optimismus geprägten zukunftsgerichteten Aussagen, der hohen Kostendisziplin sowie den angekündigten neuen Aktienrückkäufen ein höheres Gewicht bei.

Letzteres wird auch bei den Analysten der Bank Vontobel betont. Diese zeigten sich erfreut darüber, dass das Tempo bei den Aktienrückkäufen aufrecht erhalten wird. Laut UBS sollen dieses Jahr für über 5 Milliarden Dollar für Rückkäufe der eigenen Aktien verwendet werden, dies nach 5,6 Milliarden bereits im vergangenen Jahr. Vom Verhältnis zwischen Kosten und Erträgen schliesst der zuständige Vontobel-Experte zudem auf eine gute Effizienz im Tagesgeschäft.

Auch bei der Barclays Bank zeigt man sich entspannt in Bezug auf den weiteren Verlauf des Aktienkurses. "Wir sehen derzeit wirklich nichts, was das Narrativ für Investoren ändern sollte, obwohl der Aktienkurs dieses Jahr bereits über 15 Prozent zugelegt hat", heisst es in einem ersten Kommentar der britischen Bank.

Viele Beobachter gehen denn auch davon aus, dass die Aktien zumindest mittelfristig an diese Kursgewinne anknüpfen können. Ein Sprung über die psychologisch wichtige 20-Franken-Marke sei eigentlich nur noch Formsache, heisst es. Letztmals notierte die UBS-Aktie Ende 2015 bei über 20 Franken.  

uh/tp