FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag etwas höher in den Handel gestartet. Der DAX legt um 0,3 Prozent höher bei 15.631 Punkte zu und nähert sich damit dem Jahreshoch bei 15.706 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 4.321 Punkte. Im Anleihehandel wird auf die Veröffentlichung der monatlichen Umfrage zu den Inflationserwartungen der Verbraucher durch die EZB um 10 Uhr gewartet. Die Umfrage hatte im vergangenen Monat für eine kräftige Bewegung bei Anleihen gesorgt, heißt es von Seiten der DZ Bank. Anfang März bezeichnete die EZB einen Rückgang der Verbraucher-Inflationserwartungen für die kommenden drei Jahre von 3,0 auf 2,5 Prozent als "signifikant". Die zehnjährige Bund-Rendite gab in der Folge um bis zu zehn Basispunkte nach.
In dieser Gemengelage tritt zudem die Zinsentscheidung der Zentralbank in Australien in den Blick. Sie ließ den Leitzins überraschend unverändert. Dies könnte als erstes Signal für Hoffnungen über ein Ende des Zinserhöhungszyklus gewertet werden. Besonders im Fokus des Marktes stehen dadurch die EU-Erzeugerpreise, die um 11 Uhr vorgelegt werden. Erwartet wird ein Rückgang auf plus 13,6 gegenüber dem Vorjahr nach zuvor plus 15,0 Prozent. Höhere Rückgänge könnten die Story von dem nahenden Ende des Zinszyklus untermauern und die Börsen weiter treiben.
Europäische Energiefirmen von der Bewertung interessant
Europäische Öl- und Gasaktien entwickelten sich 2023 mit einem Plus von knapp drei Prozent bisher schwächer als der breite Markt. Den Grund sieht Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, in den sinkenden Energiepreisen. Dennoch bleibe der Sektor aufgrund des günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von 6,2 auf die erwarteten Gewinne und seiner hohen Profitabilität interessant. Analysten der Deutschen Bank schätzen, dass der Sektor selbst bei einem Rückgang des Ölpreises von aktuell rund 80 auf 60 US-Dollar pro Barrel noch immer auf eine KGV-Bewertung von knapp elf käme - das entspräche dem Schnitt vergangener Konjunkturzyklen. Nach dem deutlichen Plus am Vortag geht es für den europäischen Sektorindex um weitere 0,5 Prozent nach oben.
Auch im Umfeld steigender Zinsen sind Luxusmarken gefragt. Der französische Kosmetikhersteller L'Oreal (+0,3%) verstärkt sich mit einer Milliardenübernahme in Australien. Für 2,525 Milliarden US-Dollar übernimmt der Konzern laut Mitteilung die Aesop von der Natura & Co. Aesop bietet Haar- und Körperpflegeprodukte auf pflanzlicher Basis an. Vergangenes Jahr erzielte das Unternehmen 537 Millionen US-Dollar Umsatz.
US-Automarkt mit gutem Jahresstart
Der US-Automarkt hat einen guten Start in das neue Jahr verzeichnet und somit das schwierige Vorjahr hinter sich gelassen. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens J.D. Power sind in den ersten drei Monaten 3,5 Millionen Autos verkauft worden, was einem Anstieg um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Die deutschen Autokonzerne profitierten einmal mehr von der starken Nachfrage nach großen SUVs - alleine der Atlas von VW und der Q5 von Audi erzielten in den USA ein Absatzplus von 26 beziehungsweise 65 Prozent.
Das beste Verkaufsergebnis unter den deutschen Herstellern erzielte Audi mit einem Plus von 49 Prozent auf 52.763 Fahrzeuge. Der Mutterkonzern Volkswagen (+0,9%) erzielte in den drei Monaten ein Absatzplus von 4,4 Prozent auf 67.853 Autos. Stark entwickelten sich die Verkäufe des vollelektrischen ID4, wo die Verkäufe um 254 Prozent auf 9.758 Einheiten kletterten. BMW (+0,9%) verbesserte den Absatz im Quartal um 11,9 Prozent auf 82.466 Fahrzeuge, wovon alleine auf die Marke Mini 7.284 Einheiten entfielen, eine Zunahme um 5,9 Prozent. Der Sektor der europäischen Automobilhersteller gewinnt im frühen Handel 0,5 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.320,87 +0,2% 9,82 +13,9% Stoxx-50 3.960,78 +0,2% 8,31 +8,5% DAX 15.630,50 +0,3% 49,58 +12,3% MDAX 27.540,11 +0,3% 93,96 +9,6% TecDAX 3.293,97 +0,1% 1,98 +12,8% SDAX 13.164,47 +0,3% 38,48 +10,4% FTSE 7.707,67 +0,5% 34,67 +3,0% CAC 7.362,93 +0,2% 16,97 +13,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,28 +0,03 -0,29 US-Zehnjahresrendite 3,43 +0,02 -0,45 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:40 Uhr % YTD EUR/USD 1,0913 +0,1% 1,0891 1,0889 +2,0% EUR/JPY 144,86 +0,3% 144,58 144,09 +3,2% EUR/CHF 0,9948 -0,1% 0,9948 0,9944 +0,5% EUR/GBP 0,8780 +0,0% 0,8779 0,8786 -0,8% USD/JPY 132,73 +0,2% 132,75 132,34 +1,2% GBP/USD 1,2431 +0,1% 1,2405 1,2393 +2,8% USD/CNH (Offshore) 6,8834 +0,1% 6,8859 6,8817 -0,6% Bitcoin BTC/USD 28.053,49 +1,2% 27.882,05 28.083,61 +69,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,13 80,42 +0,9% +0,71 +0,9% Brent/ICE 85,37 84,93 +0,5% +0,44 +0,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 48,83 51,37 -4,9% -2,54 -34,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.980,90 1.984,60 -0,2% -3,70 +8,6% Silber (Spot) 23,93 24,03 -0,4% -0,09 -0,1% Platin (Spot) 990,60 990,53 +0,0% +0,08 -7,3% Kupfer-Future 4,04 4,05 -0,0% -0,00 +6,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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April 04, 2023 03:29 ET (07:29 GMT)