HANNOVER (dpa-AFX) - Volkswagen -Betriebsratschef Bernd Osterloh hat in der Tarifauseinandersetzung für rund 120 000 VW -Beschäftigte vor möglichen Warnstreiks bei dem Autobauer gewarnt. "Einen Eiertanz, wie ihn die Arbeitgeber in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie aufführen, brauchen wir nicht. Wenn der VW-Vorstand sich aber genauso unsinnig verhält, dann können wir - genau wie die Kollegen in der Fläche - auch anders", sagte er der Deutschen Presse-Agentur vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde zum Haustarif am Donnerstagnachmittag.

Die Forderungen lägen lange genug auf dem Tisch. "Es ist ein Zeichen des nötigen Respekts gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, dass das Unternehmen jetzt zügig mit uns in ernsthafte Verhandlungen eintritt", betonte Osterloh. Die Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn orientiert sich an der Forderung in den Metall-Tarifverhandlungen.

Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif und läuft Ende Januar aus. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig. VW-Verhandlungsführer Martin Rosik hatte angesichts hoher Ausgaben für Elektromobilität und Digitalisierung einen "disziplinierten Tarifabschluss" gefordert.

Osterloh erklärte: "Die Kolleginnen und Kollegen haben einen großen Anteil daran, dass VW trotz Abgasskandals gut unterwegs ist. Deshalb ist die 6-Prozent-Forderung beim Entgelt auch für VW richtig." Außerdem solle Volkswagen den Beitrag zur betrieblichen Altersvorsorge spürbar anheben, zudem "muss die Zahl der Auszubildenden in den Zukunftsfeldern gestärkt werden"./tst/DP/nas