LONDON/PARIS (awp international) - Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Montag an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Nachdem am Freitag bereits der anhaltende Job-Boom in den USA für gute Laune diesseits des Atlantiks gesorgt hatte, legten die Aktienindizes der Region zu Wochenbeginn nun weiter zu.

So stieg der EuroStoxx als Leitindex der Eurozone um 0,60 Prozent auf 3474,32 Punkte. Für den französischen CAC 40 ging es um 0,35 Prozent auf 5484,77 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 zog um 0,72 Prozent auf 7757,45 Punkte an und nahm damit weiter Kurs auf sein Ende Mai erreichtes Rekordhoch bei knapp über 7900 Punkten.

Aus Branchensicht gab es derweil nur Gewinner. Im Fokus standen dabei die Bankaktien, deren Sektorindex mit plus 0,63 Prozent auf Erholungskurs blieb. "Die Risikoaversion ist mit der Vermeidung von Neuwahlen in Italien und der Hoffnung, dass sich die Wirtschafts- und Finanzpolitik in Spanien nicht gross ändern wird, gesunken", schrieb der Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.

Auch Anteilsscheine der Societe Generale und der Unicredit waren gefragt. Hier hatte zwischenzeitlich ein Bericht der "Financial Times" für Fusionsfantasie gesorgt, auch wenn entsprechende Verhandlungen laut der Zeitung noch in einem sehr frühen Stadium seien und es noch keinen formellen Vorstoss gegeben habe. Wegen der instabilen politischen Lage in Italien sei der Zeitplan für eine mögliche Fusion um 18 Monate aufgeschoben worden, hiess es. Die SocGen erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg lediglich, dass es im Verwaltungsrat aktuell keine entsprechende Fusionsdiskussion gebe.

Unter den weiteren Einzelwerten schnellten die Aktien von Air France-KLM um gut 7 Prozent in die Höhe. Der französische Hotelkonzern Accor denkt über einen Einstieg bei der streikgeplagten Fluggesellschaft nach. Der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an dem französisch-niederländischen Airline-Konzern würde das Wachstum der Branche stärken, teilte Accor mit.

Die Papiere von Accor hingegen büssten mehr als 5 Prozent ein. Da die Hotelkette eine Strategie fahre, die auf relativ wenigen Vermögenswerten basiere, während Airlines gemeinhin mit hohen Kosten operierten, wäre eine Accor-Beteiligung an Air France kaum sinnvoll, schrieb der Experte Julien Richer vom Analysehaus Kepler Cheuvreux./la/fba