FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) -

Steigende Kurse nutzen Anleger zum Einstieg in deutsche und

japanische Aktien. Besonders gefragt sind DAX-, MDAX- und MSCI Japan-

Tracker.

9. April 2019. FRANKFURT (Börse Frankfurt).

Mit der aufgefrischten Hoffnung auf eine baldige Einigung im Zollstreit

zwischen den USA und China legten die internationalen Aktienbarometer in der

vergangenen Woche zumeist den Vorwärtsgang ein. Der deutsche Aktienindex

gewann mit über 4 Prozent deutlich hinzu und startet am Morgen mit 11.927

Punkten in den Tag. Ebenso kommt der Euro Stoxx 50 auf ein Plus von rund 2,2

Prozent. Diesem Positivtrend können ETF-Anleger scheinbar einiges

abgewinnen, europäische Aktien liegen im Trend.

"Mit gut

59.000 ETF-Transaktionen hatten wir eine recht starke Woche", meldet

Christian Dürr. Über alle Anlageklassen hinweg überwögen bei der Commerzbank

mit 53 Prozent die Zuflüsse.

US-Aktien uneinheitlich

Zwar dominierten mit Anteilen von 24 und 20 Prozent des Aktienaufkommens

nach wie vor US-Werte sowie Portfolios mit globaler Ausrichtung das

Geschehen. Auf Rang eins der meist gehandelten und in Summe gekauften Werte

stünden S&P 500-Tracker (WKN A0YEDG), gefolgt von MSCI World-ETFs (WKN

A0RPWH).

Der S&P 500 (WKNs 622301, A1JX53, A1JMFG) gehört auch

bei den Kunden der UniCredit zum beliebtesten Referenzindex. Oliver Kilian

spricht von einem ausgeglichenen Verhältnis von Zu- und Abflüssen.

Setzen auf hiesige Bluechips

DAX-Werte (WKN ETFL01) kämen bei der Commerzbank immerhin auf ansehnliche

8 Prozent und belegten damit in der Kaufstatistik den dritten Platz. "Damit

rutschten deutsche Bluechips in unserer Bestenliste wieder nach oben." Zudem

interessierten sich ETF-Käufer besonders häufig für Aktien japanischer,

chinesischer und britischer Herkunft. Auf die Brexit-Ereignisse reagierten

Marktteilnehmer mittlerweile gelassen. "Mal schauen, wie es weitergeht."

Vermutlich werde die Frist noch einmal verlängert.

"Ansonsten

sind ETF-Investoren in Kauflaune", registriert Kilian. Anleger

positionierten sich bevorzugt in europäischen Aktien mit regionalem

Anstrich. Dazu gehörten Euro Stoxx 50 (WKNs 593395, DBX1ET) und MSCI Europe-

Tracker (WKNs A0MZWQ, A2DQDG). DAX-Werte (WKNs 593393, ETF001) und britische

Aktien im FTSE 100 (WKNs 552752, A1JX54) landeten ebenfalls zumeist in den

Depots.

Tobias Runkehl von IMC spricht von einem

ausgeglichenen Bild im Handel mit Indexfonds, die sich am Euro Stoxx 50

(WKNs 935927, ETFL02) orientieren. Das gelte auch für Tracker des Stoxx

Europe 600 (WKN 263530). "Hier hatten wir auf beiden Seiten gut zu tun."

Blick in die zweite und dritte Reihe

Kleine und mittelgroße Unternehmen aus Deutschland und Europa rückten in

der Anlegergunst nach vorn. Runkehl meldet reges Interesse und überwiegend

Käufe von MDAX- (WKN 593392) und MSCI Europe Small Cap-Produkten (WKN

DBX1AU). Letztere gehören auch bei Kilian zu den meist gehandelten und in

Summe gekauften Werten. Per Saldo abgegeben würden hingegen Produkte, die

sich am MSCI EMU ex Controversial Weapons Index (WKN A2AL1W) orientieren.

Japanische Unternehmen gefragt

Im Segment "Entwickeltes Asien" sieht Kilian insgesamt Kaufinteresse,

wobei sich Anleger auffällig häufig auf MSCI Japan-ETFs (WKNs A0RPWL,

794361, DBX1MJ) fokussierten. Nach Verlusten in 2018 kommt der zugrunde

liegende Index seit Jahresbeginn auf ein Plus von knapp 9 Prozent. Von

Zuspruch für japanische Aktien berichtet auch Runkehl und ergänzt die Liste

der gesuchten MSCI Japan-Produkte (WKNs LYX0YC, A0YEDV).

Risiken breit streuen

Über einen eindeutigen Trend hin zu global aufgestellten Portfolios

informiert Kilian. Auffällig häufig griffen die UniCredit-Kunden bei MSCI zu

World-ETFs (WKNs A2ATYV, A0HGV0, LLYX0AG) mit seinen über 1.600 Aktien aus

23 Industriestaaten zu.

Festverzinsliches ohne klare Tendenz

Den Handel mit Anleihen- und Sektor-ETFs beschreiben die Händler als eher

unauffällig. Käufen von US Treasuries mit kurzer Laufzeit stehen Abgaben von

Langläufern gegenüber, wie Dürr anmerkt. In Euro geführte

Unternehmensanleihen im Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (WKN

A0RGEP) seien auf beiden Seiten gefragt.

Kilian führt sieben-

bis zehnjährige US-Staatsanleihen (WKN A0LGP4) auf der Abgabenseite. Tracker

des Bloomberg Barclays US Mortgage Backed Securities Index (WKN A2AGYP)

kämen gut an und seien per Saldo gesucht. Das gelte auch für italienische

Kurzläufer (WKN DBX0HH).

von: Iris Merker

9. April 2019, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)