FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. November 2016. Diese Woche erklimmen US-Aktien nie gekannte Höhen, vergangene Woche sie aber noch auf der Stelle. ETF-Anleger zeigten sich zunächst unentschieden.

Dass die Trump-Euphorie vergangene Woche verflogen ist, machte sich auch im ETF-Handel bemerkbar: Nach umfangreichen Zuflüssen in Industrieländeraktien in den Tagen nach der Wahl wurde vergangene Woche in beide Richtungen gehandelt, auch die hohen Abflüsse aus Schwellenländern fanden ein Ende.

"Bei uns standen 50 Prozent Käufe 50 Prozent Verkäufen gegenüber", berichtet Carsten Schröder von der Commerzbank. Das Handelsaufkommen flachte dem Händler zufolge nur leicht ab. "Die Zahl der Transaktionen ging mit 40.000 gegenüber der Vorwoche zwar etwas zurück, das Volumen blieb aber fast konstant."

Mit Rückenwind aus den USA legt der DAX am heutigen Dienstag deutlich zu, der Index notiert am Mittag bei 10.760 Punkten nach 10.685 am Montagabend. An der Wall Street hatten zum Wochenauftakt Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Composite und der Nebenwerteindex Russell 2000 neue Rekordhochs erreicht - getrieben von Hoffnungen auf steigende Staatsausgaben und sinkende Steuern unter Präsident Trump sowie einem höheren Ölpreis. Damit wächst auch die Zuversicht der ETF-Anlegern. "Der DAX muss endlich die Marke von 10.800 Punkten knacken und der Euro Stoxx 50 die 3.100, dann geht es weiter aufwärts", meint Schröder.

Gemischtes Bild bei Aktien-ETFs

Schröder meldet für S&P 500- und Emerging Markets-Tracker (WKN A0HGWC, LYX0BX) in der vergangenen Woche Käufe und Verkäufe, für MSCI World-ETFs tendenziell Positionierungen und für DAX-Indexfonds mehr Abgaben.

Auch laut Florian Lenhard von der Unicredit wurden bei US-Aktien beide Seiten gespielt (WKN A1XB5V, A1C5E9, A1C0B5, A1C0B6). Für den DAX hat er einen Käuferüberhang beobachtet, ebenso für Euro Stoxx-Tracker wie den BNP Paribas Easy Euro Stoxx 50 (WKN A14UTE).

Kasse machen nach Nikkei-Höhenflug

Eindeutig war der Trend bei japanischen Aktien: Hier verabschiedeten sich Anleger aus ETFs, etwa dem währungsgesicherten db x-trackers MSCI Japan Euro Hedged (WKN DBX0KT), wie Schröder feststellt. "Es werden Gewinne mitgenommen." Der Nikkei-225 legte am heutigen Dienstag abermals zu und notiert mittlerweile auf dem höchsten Stand seit Anfang Januar, das Erdbeben in Japan ließ die Kurse am Morgen nur kurz abrutschen.

Eindeutig zugegriffen wurde unterdessen bei US-amerikanischen Small Caps, wie Schröder ergänzt, etwa mit dem SPDR Russell 2000 US Small Cap (WKN A1KFN1). Der ETF kostete vor knapp drei Wochen noch 27,89 Euro, jetzt sind es 33,30 Euro.

Eindeutig zugegriffen wurde unterdessen bei US-amerikanischen Small Caps, wie Schröder ergänzt, etwa mit dem SPDR Russell 2000 US Small Cap (WKN A1KFN1). Der ETF kostete vor knapp drei Wochen noch 27,89 Euro, jetzt sind es 33,30 Euro.

Branchen: Banken weiter im Fokus

Stark beachtet im Bereich der Branchen-ETFs bleiben Banken-Indexfonds, etwa der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930). Diese haben von der Wahl des neuen US-Präsidenten stark profitiert, zuletzt ging es wieder etwas nach unten. "Wir sehen viele Käufe", erklärt Lenhard. Bei der Commerzbank dominierten hingegen die Abflüsse. Der iShares Euro Stoxx Banks notiert aktuell bei 10,70 nach 10,08 Euro am Freitag vor der Wahl, gegenüber dem Tief vom Juli bei 8,11 Euro ist das ein Plus von 32 Prozent.

Bemerkbar macht sich zudem der jüngste Ölpreisanstieg: Schröder zufolge positionierten sich Anleger in Energieaktien wie dem SPDR S&P U.S. Energy Select (WKN A14QB0). Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent nähert sich wieder der 50 US-Dollar-Marke, Anleger rechnen mit einer Förderkürzung der Opec. Abgesehen davon berichtet die Commerzbank von Abflüssen aus Technologieaktien und Zuflüssen in die Gesundheitsbranche (WKN A14QB2).

Geldmarktprodukte finden Anhänger

Für den Handel mit Fixed Income-ETFs meldet Schröder Zu- und Abflüsse aus Geldmarktprodukten sowie Verkäufe von Schwellenländeranleihen, etwa mit dem iShares J.P. Morgan US-Dollar EM Bond (WKN A0NECU). Der hat den Großteil seiner Verluste nach der Trump-Wahl allerdings schon wieder wettmachen können.

von: Anna-Maria Borse

22. November 2016, Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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