NEW YORK (dpa-AFX) - Die an Enttäuschungen reiche Rede des künftigen US-Präsidenten dürfte am Donnerstag weiter nachwirken und die US-Börsen in New York belasten. Eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,24 Prozent unter seinem Vortagesschluss bei 19 906 Punkten.

Es habe an Einblicken gefehlt, wie die umfangreichen fiskalpolitischen Stimuli und Steuersenkungen aussehen könnten, die Donald Trump auf den Weg bringen wolle, um 'America great again' zu machen, bemängelten zahlreiche Analysten. Auch Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda meinte: "Was Trump gesagt hat, war nicht das, was Investoren hören wollten." Allerdings ist er überzeugt, dass sich die Stimmung am US-Markt - abgesehen von einigen wenigen Branchen wie die der Pharma-Aktien - trotz allem aufgehellt hat. "Zwar deuten die Futures auf einen negativen Start, aber das kann sich schnell ändern", schrieb er und verwies auf den Dow, der nahe an der 20 000 Punkte-Marke steht.

Seit Wochen schon wartet der Markt darauf, dass der wichtigste Wall-Street-Index diese Hürde überwindet. Doch bisher sind die Anleger letztlich immer wieder vor ihr zurückgeschreckt, während die Nasdaq-Indizes zuletzt am Dienstag wieder neue Rekordhöhen erklommen.

Im Blick der Anleger dürfte die Stahlbranche stehen, nachdem sich die Schweizer Bank Credit Suisse negativ geäußert hat. Die Preise für Qualitätsflachstahl dürften im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben, schrieben die Experten und stuften die US-Stahlbranche von "Overweight" auf "Market Weight" ab. Sie rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit scharfen Preisrückgängen bei Rohstoffen und schwachen Nachfragetrends. Die Anteilsscheine von US Steel und von AK Steel senkten sie zugleich auf "Neutral".

Die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) stiegen vor dem Handelsstart um 0,45 Prozent. Der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller hat sich mit Actelion Kreisen zufolge auf einen vorläufigen Übernahmepreis für das schweizerische Pharmaunternehmen geeinigt. Derzeit werde aber weiter über den Wert einer abzuspaltenden Einheit verhandelt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld der Transaktion.

Die Aktien der Delta Air Lines gaben vorbörslich um 0,27 Prozent nach. Die Fluggesellschaft machte 2016 trotz billigen Kerosins weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Da die Piloten aufgrund einer neuen Vereinbarung am Unternehmenserfolg beteiligt werden, ging der Überschuss im Jahresvergleich zurück. Vorstandschef Ed Bastian rechnet in den kommenden Monaten mit weiterem Druck auf die Gewinne. Erst im zweiten Halbjahr dürften die Margen wieder steigen./ck/fbr