NEW YORK (awp international) - Der weiter anziehende US-Dollar hat die Anleger an den US-Aktienmärkten am Dienstag in der Defensive gehalten und für träge Indizes gesorgt. Die US-Währung profitierte Händlern zufolge von unerwartet starken US-Konjunkturdaten. Entsprechend fiel der Eurokurs zeitweise sogar unter die Marke von 1,17 Dollar, nachdem er am Vortag noch fast anderthalb Cents höher gehandelt worden war.

Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,04 Prozent tiefer bei 21 984,80 Punkten. Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 0,08 Prozent auf 2463,96 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,05 Prozent auf 5905,00 Punkte.

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli erheblich stärker als prognostiziert. Auch die Stimmung in der Industrie im Bundesstaat New York hellte sich im August unerwartet deutlich auf, wie der Empire-State-Index signalisierte. Auch die US-Lagerbestände im Juni sowie der NAHB Hauspreis-Index für August übertrafen die durchschnittlichen Expertenschätzungen.

Im Konflikt um Nordkorea gab es Hinweise auf eine leichte Entspannung. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seine Pläne für einen Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam vorerst zurückgestellt. Experten werten dies als Versuch, die angespannte Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel zu entschärfen. "Händler sind beim Kauf von Aktien nun wieder etwas zuversichtlicher", schrieb Marktexperte David Madden vom Broker CMC Markets.

Unternehmensseitig standen wieder einmal die Aktien von Apple im Anlegerfokus. Sie schafften am Dienstag mit 162,19 US-Dollar ein weiteres Rekordhoch und übertrafen damit die bisherige Bestmarke aus der Vorwoche. Zuletzt notierten sie als zweitbester Dow-Wert 1,1 Prozent höher bei 161,63 Dollar. Der Technologiekonzern ist damit an der Börse rund 835 Milliarden Dollar schwer und somit das wertvollste Unternehmen der Welt.

Der Baumarktkonzern Home Depot wartete mit Geschäftszahlen auf. Trotz eines starken zweiten Quartals und erneut angehobenen Jahreszielen fielen die Aktien um 3,3 Prozent und waren damit Schlusslicht im Dow. In einer Telefonkonferenz hatte das Management angedeutet, dass das zweite Halbjahr etwas schwächer ausfallen dürfte als die ersten sechs Monate.

Bei Teva Pharmaceuticals drehten sich die Spekulationen um einen möglichen Verkauf des europäischen Geschäfts mit Krebsmedikamenten und Schmerzmitteln. Die Papiere des israelischen Pharmakonzerns verteuerten sich um 3,8 Prozent.

Die Titel von Fiat Chrysler setzten ihre steile Aufwärtsbewegung vom Vortag gebremst fort und kletterten um 0,8 Prozent. Im frühen Handel hatten die Anteilsscheine des Autobauers ein weiteres Rekordhoch erreicht und ihren Gewinn in dieser Woche auf mehr als 10 Prozent ausgebaut. Am Montag hatten Medienberichte über eine mögliche Übernahme der Italiener durch einen chinesischen Konkurrenten den Kurs um 8,5 Prozent nach oben getrieben. Analyst Adam James von Morgan Stanley hält einen solchen Deal für durchaus möglich: Chinas Regierung habe die heimischen Hersteller ermuntert, ihre Präsenz auf den weltweiten Märkten auch durch Zukäufe zu stärken.

Papiere der Luxuskaufhauskette Coach büssten nach Quartalszahlen mehr als 13 Prozent an Wert ein. Das Unternehmen hat im vierten Geschäftsquartal weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Auch die Aktien von Advance Auto Parts und Dick's Sporting Goods litten mit Verlusten von jeweils rund 22 Prozent unter enttäuschenden Quartalszahlen und trüben Ausblicken./edh/zb