NEW YORK (awp international) - Die seit Ende Oktober laufende Erholungsrally an den US-Börsen ist am Dienstag ins Stocken geraten. In der wegen des bevorstehenden Erntedank-Feiertags verkürzten Handelswoche werden die Anleger wieder vorsichtiger. In den vergangenen drei Wochen hatten die wichtigsten US-Indizes wegen Hoffnungen zugelegt, dass die Zinsen in den USA den Zenit erreicht haben dürften.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor rund zwei Stunden vor Handelsschluss 0,22 Prozent auf 35 074,70 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,23 Prozent auf 4536,82 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 , der tags zuvor den höchsten Stand seit 22 Monaten erreicht hatte, sank um 0,70 Prozent auf 15 915,36 Zähler.

Weder die Immobiliendaten bewegten sonderlich, noch das just veröffentlichte Notenbank-Protokoll. Im Oktober waren die Verkäufe bestehender Häuser, verglichen mit September, weitaus deutlicher zurückgingen als erwartet. Aus dem Protokoll des Federal Reserve (Fed) über die vergangene Zinssitzung gingen keine grossen Neuigkeiten hervor. Es wurde erneut betont, dass weitere Straffungen nötig sein könnten, wenn die Fortschritte in Sachen Inflation unzureichend seien. Aktuell wird nicht mit weiteren Zinsanhebungen gerechnet, sondern angesichts einer konjunkturellen Abschwächung auf erste Senkungen im kommenden Jahr gesetzt.

Ebenfalls mit Spannung wird nach dem US-Börsenschluss der Quartalsbericht des Chipkonzerns Nvidia erwartet. Der Grafikkarten-Spezialist steht wegen des Booms um Künstliche Intelligenz (KI) schon seit geraumer Zeit besonders im Fokus. Wie die Aktien des Software-Riesen und aktiven KI-Mitmischers Microsoft , die tags zuvor auf ein Rekordhoch geklettert waren, hatten am Montag auch die Nvidia-Papiere ein neues Hoch erreicht. Nach den Vorschusslorbeeren sind die Anleger nun aber wieder vorsichtiger. Die Anteile von Nvidia gaben um 1,1 Prozent nach. Microsoft verloren 1,5 Prozent.

Für die Aktien von Zoom ging es nach vorgelegten Quartalszahlen um marktkonforme 0,2 Prozent abwärts. Zwar übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen und der Videokonferenz-Dienst hob seine Jahresziele an, doch Analysten stellen Fragen über den weiteren Wachstumskurs. Agilent indes sprangen um 8,7 Prozent nach oben. Der Medizintechnikkonzern überraschte mit seinen Ergebnissen im abgelaufenen Jahresviertel ebenfalls positiv. Zudem sehen Analysten in dem - zwar schwächer als erwartet ausgefallenen - Ausblick auf 2024 Anzeichen einer Nachfrage-Stabilisierung.

Gekappte Umsatzprognosen wegen nachfragebedingter Sorgen brachte die Aktien von Best Buy und Lowe?s etwas unter Druck. Die Papiere des Unterhaltungselektronikhändlers verloren knapp 1,4 Prozent, die der Baumarktkette Lowe's sanken um 3,0 Prozent. Dagegen sprangen die Papiere des Bekleidungseinzelhändlers Burlington Stores nach einem besser als erwartet ausgefallenen Gewinn im dritten Quartal und einem "soliden Start in den Monat November" um 20,5 Prozent hoch.

Kurseinbussen von 1,5 Prozent verzeichneten die Papiere des Halbleiterunternehmens Broadcom . China stellt für die Genehmigung der Übernahme von VMware Bedingungen./ck/ngu