NEW YORK (awp international) - Kräftig steigende Ölpreise haben zu Wochenbeginn wieder die Rekordjagd an der Wall Street angeheizt. Am Montag erreichten wichtige Aktienindizes fast im Stundentakt neue Rekordstände: Den Anfang machte im frühen Handel der Technologiewerte-Index Nasdaq Composite, etwas später folgten der S&P 500 und dann der Dow Jones Industrial. Im Konzert der grossen Börsenbarometer ist lediglich der Nasdaq-100-Index noch ein Stück weit von seiner historischen Bestmarke entfernt. Demgegenüber schaffte selbst der Nebenwerteindex Russell 2000 ein neues Rekordhoch.

Die Aktienindizes profitierten am Montag von der Hoffnung, dass die Entwicklung der Ölpreise auf ein Anziehen der Weltwirtschaft hindeutet. Hinzu kam, dass sich der US-Dollar nach seiner jüngsten Rally eine kleine Auszeit gegönnt hat. Ein schwacher Dollar kann bei Unternehmen aus den Vereinigten Staaten die Einnahmen aus dem Ausland erhöhen.

So rückte der Dow Jones Industrial um 0,38 Prozent auf 18'939,81 Punkte vor. Der US-Leitindex hatte zuvor bei 18'947,44 Punkten sein Rekordhoch erreicht.

Der breite S&P-500-Index gewann 0,64 Prozent auf 2'195,81 Punkte. Seine Bestmarke liegt nun bei 2'197,53 Punkten.

Beim Auswahlindex Nasdaq Composite stand zuletzt ein Plus von 0,76 Prozent auf 5362,06 Punkte zu Buche, nachdem er zuvor bei 5364,93 Punkten den bislang höchsten Stand seiner Geschichte erreicht hatte. Der ebenfalls technologielastige Nasdaq-100-Index lag zuletzt 0,94 Prozent höher bei 4853,43 Punkten.

Den neuerlichen Auftrieb der Ölpreise erklärten Händler derweil mit Hinweisen auf eine Einigung wichtiger Förderländer in Detailfragen über eine Begrenzung der Fördermenge. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hatte sich bereits grundsätzlich auf eine Kürzung verständigt, allerdings blieb bisher offen, wie die Umsetzung erreicht werden kann.

Dementsprechend hatten Ölwerte am Montag die Nase weit vorn. So kletterten die Aktien von ExxonMobil im Dow um mehr als 1 Prozent. Für die Papiere von Chevron ging es um 0,97 Prozent nach oben.

Am Index-Ende fielen die Anteilsscheine von 3M um knapp 1 Prozent, nachdem die Analysten der US-Bank Goldman Sachs eine Verkaufsempfehlung für die Aktien abgegeben hatten. Der Mischkonzern zählte nicht zu den grössten Profiteuren der Pläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump, die US-Wirtschaft mit Hilfe von Konjunkturprogrammen anzukurbeln, hiess es. Vielmehr erwirtschafte das Unternehmen etwa 60 Prozent seiner Umsätze in Übersee, so dass ein weiterhin starker Dollar die Exportchancen schmälern könnte.

Die Anteilsscheine des IT-Sicherheitsanbieters Symantec machten derweil anfängliche Verluste weg und verteuerten sich um knapp 5 Prozent, während die Aktien der Firma Lifelock sogar um mehr als 15 Prozent auf 23,89 Dollar hochsprangen. Der Anbieter des Virenschutzprogramms Norton will sich mit dem Kauf von Lifelock einen Spezialisten für Identitätsschutz im Internet an Bord holen. Pro Lifelock-Aktie will Symantec 24 Dollar zahlen oder insgesamt 2,3 Milliarden Dollar inklusive Schulden./la/fbr