NEW YORK (awp international) - Die US-Aktien haben sich auch am zweiten Tag des neuen Börsenjahres zu Rekordhöhen aufgeschwungen. Sowohl der Dow Jones Index als auch der marktbreite S&P 500 und der Technologie-Index Nasdaq 100 stiegen am Mittwoch auf Bestmarken. Das Protokoll der Fed-Sitzung vom Dezember bewegte die Kurse hingegen kaum. Von der Konjunktur kommt weiter Rückenwind: Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im Dezember überraschend aufgehellt.

Der Dow Jones Index stieg zuletzt um 0,19 Prozent auf 24 871,77 Punkte. Das nächste Ziel für den Index ist nun die runde Marke von 25 000 Punkten. Der breiter aufgestellte S&P 500 legte um 0,50 Prozent auf 2709,31 Punkte zu. Der Nasdaq 100 rückte um 0,79 Prozent auf 6562,59 Punkte vor.

Der Bericht eines Branchenmagazins über fehlerhafte Chips von Intel lastet am Mittwoch schwer auf dessen Aktienkurs. Die Papiere büssten mehr als 6 Prozent ein und lagen damit weit abgeschlagen am Ende des Dow Jones Index. Einem Bericht der Website "The Register" zufolge sind PC-Prozessoren von Intel fehlerhaft und erlauben möglicherweise den Zugriff von Hackern auf geschützte Daten wie Passwörter.

Dem Bericht zufolge sollen sämtliche PC mit Intel-Chips der vergangenen zehn Jahre betroffen sein. Profiteur dieser Entwicklung könnte der Kontrahent Advanced Micro Devices (AMD) sein. Dessen Aktienkurs zog denn auch um mehr als 9 Prozent an. Stacy Rasgon von der Investmentbank Bernstein zufolge war die Schwachstelle bei den Komponenten der Tech-Community bereits seit einigen Monaten bekannt. Die Investmentbranche sei aber erst mit dem genannten Bericht darauf aufmerksam geworden.

Automobilaktien zogen Käufer an: Bei General Motors war der Pkw-Absatz im Dezember in den USA zwar um 3,3 Prozent zurückgegangen, die Konsensprognose lautete jedoch auf einen mehr als doppelt so starken Rückgang. Der Aktienkurs des Autobauers legte um 2,03 Prozent zu. Ford stiegen um 0,93 Prozent, hier hatte sich der Absatz zuletzt ebenfalls etwas besser als erwartet entwickelt. Bei Fiat Chrysler deckte sich der starke Rückgang der Verkäufe um 11 Prozent mit der Markterwartung. Der Aktienkurs stieg um 2,76 Prozent.

Auch im neuen Jahr dreht sich zudem das Übernahme- und Fusionskarussell munter weiter: Der im S&P-500-Index enthaltene Versorger Dominion Energy will das Energieunternehmen Scana schlucken. Geboten werden 55,35 US-Dollar je Scana-Aktie, was einer mehr als 40-prozentigen Prämie auf den Vortags-Schlusskurs von 38,87 Dollar entspricht. Scana-Aktien schnellten daraufhin um 23 Prozent auf 47,88 US-Dollar. Dominion-Titel gaben um 4 Prozent nach.

Wie schon am Vortag bewegten auch Analysten die Kurse, in diesem Fall äusserten sich die Experten der Bank RBC zu grossen US-Industriekonzernen. Sie stuften die Aktien von IBM auf "Outperform" hoch. Für die Titel ging es um 2,68 Prozent nach oben. United Technologies stiegen um 1,42 Prozent, nachdem RBC das Votum für die Aktien ebenfalls auf "Outperform" erhöht hatte. Eine Abstufung auf "Sector Perform" liess dagegen Papiere von Honeywell um 0,81 Prozent nachgeben.

In der zweiten Reihe zogen Commercial Metals um 7,15 Prozent auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren an. Der Hersteller von Stahl aus Schrott hatte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres besser abgeschnitten als erwartet und einem Analysten zufolge auch einen positiven Ausblick auf das zweite Quartal gegeben./bek/he