NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben am Montag anfänglich leichte Verluste wettgemacht und sich zuletzt wenig verändert präsentiert. Händlern zufolge hielten sich die Anleger vor wichtigen Entscheidungen erst einmal zurück. In dieser Woche steht die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf der Agenda und in der kommenden Woche dürfte sich alles um die Volksabstimmung der Briten über den Verbleib in der Europäischen Union drehen.

Der Dow Jones Industrial bewegte sich zuletzt mit minus 0,01 Prozent auf 17 864,07 Punkte kaum vom Fleck. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,11 Prozent auf 2093,86 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab um 0,24 Prozent auf 4450,48 Punkte nach.

Am Wochenende hatten zahlreiche Volkswirte, Zentralbanker und Firmenchefs eindringlich vor gravierenden Konsequenzen gewarnt, falls die Briten am 23. Juni für ein Ausscheiden aus der EU stimmen sollten. Umfragen zufolge halten sich Befürworter und Gegner eines Brexits in etwa die Waage.

An diesem Mittwoch richten sich aber zunächst einmal die Blicke auf die Zinsentscheidung der Fed. Nach zuletzt überraschend schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt rechnet allerdings kaum ein Experte mit einer Zinserhöhung.

Bewegung kam zu Wochenbeginn vor allem durch Übernahmevorhaben in den Markt. So will Microsoft das Online-Karrierenetzwerk LinkedIn für rund 26 Milliarden US-Dollar übernehmen. Der Softwarekonzern bietet 196 Dollar pro Aktie. Während die LinkedIn-Papiere um 47,11 Prozent auf 192,83 Dollar hochsprangen, fielen die Anteilsscheine von Microsoft am Dow-Ende um gut 2 Prozent.

Der IT-Sicherheitsanbieter Symantec will seinen Rivalen Blue Coat Systems schlucken und dessen Chef an die Spitze des Gesamtkonzerns setzen. Der Kaufpreis liegt bei 4,65 Milliarden Dollar in bar, wie die beiden kalifornischen Unternehmen in der Nacht zum Montag mitteilten. Symantec, deren Aktien um rund 6 Prozent anzogen, sieht den Zukauf als weiteren Schritt im Zuge ihres Umbaus. Die Gesellschaft will sich im schnell wachsenden Markt für Computersicherheit eine führende Position sichern. Blue Coat Systems war erst im vergangenen Jahr vom Finanzinvestor Bain Capital gekauft worden.

Das verheerende Massaker in Orlando, das mindestens 50 Menschen das Leben kostete, trieb die Aktien von Waffenherstellern in die Höhe: Die Papiere von Smith & Wesson sprangen um rund siebeneinhalb Prozent an und die von Sturm, Ruger & Co. gewannen mehr als 9 Prozent. Bereits in der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass Waffenkäufe nach Amokläufen stark angestiegen waren, weil Käufer sich selbst verteidigen wollten oder schärfere Gesetze fürchteten.

Apple-Aktien stehen zudem im Blick, da der IT-Konzern während der Entwicklerkonferenz WWDC neue Funktionen für seine iPhones und Mac-Computer vorstellen will. In diesem Jahr dürfte es allerdings schwieriger werden, Nutzer und App-Entwickler zu beeindrucken. Google und Facebook hatten in den vergangenen Monaten bei ihren Entwicklerkonferenzen einen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz gesetzt und damit die Latte für Apple hoch gelegt. Apple-Aktien fielen um rund 1 Prozent./la/he