Die Aluminiumpreise kletterten am Dienstag auf ein Sechs-Wochen-Hoch, da der Markt eine saisonal bedingte stärkere Nachfrage einkalkulierte, aber das reichliche Angebot des Hauptproduzenten China dürfte die Gewinne begrenzen.

Eine festere US-Währung, nachdem die Inflationsdaten über dem Konsens lagen, setzte die Industriemetalle ebenfalls unter Druck. Dadurch werden Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, für Inhaber anderer Währungen teurer, was die Nachfrage einschränkt.

Der Preis für dreimonatiges Aluminium an der Londoner Metallbörse (LME) erreichte mit $2.270 pro metrische Tonne den höchsten Stand seit dem 1. Februar und notierte um 1710 GMT zuletzt 0,1% höher bei $2.260,5.

"Es gibt Bedenken hinsichtlich der Nachfrage aufgrund wachsender Lagerbestände in China, aber es könnte sich eher um ein saisonales Muster handeln, um sich auf den Verbrauch im zweiten Quartal dieses Jahres vorzubereiten", sagte Tom Price, Leiter der Rohstoffstrategie bei Liberum.

Die Aluminiumbestände in den von der Shanghai Futures Exchange überwachten Lagerhäusern sind in diesem Jahr bisher um 85% auf 184.358 Tonnen gestiegen. < AL-STX-SGH>

Die Bestände in den von der LME registrierten Lagerhäusern sind im gleichen Zeitraum um 2% auf 577.675 Tonnen gestiegen. < MALSTX-TOTAL>

China hat im Jahr 2023 eine Rekordmenge an Aluminium produziert, was den Aufwärtstrend der Preise für das Leichtmetall, das hauptsächlich für die Herstellung von Autoteilen und Stromkabeln verwendet wird, begrenzen dürfte.

Die Immobilienkrise in China hat die Nachfrage nach Industriemetallen gedämpft. Als jüngstes Anzeichen dafür, dass die Krise noch nicht vorbei ist, stufte Moody's Chinas zweitgrößten Immobilienentwickler Vanke auf "Ramsch" herab.

"Es ist wahrscheinlicher, dass die Nachfrage nach Basismetallen, die von Chinas notleidendem Immobiliensektor herrührt, in den nächsten zwei bis drei Jahren allmählich zurückgehen wird, als dass es zu einem totalen Zusammenbruch kommt", sagte Price.

Ebenfalls auf der Tagesordnung stehen in dieser Woche die Daten zur Kreditvergabe der chinesischen Banken, die im Februar aufgrund saisonaler Faktoren gegenüber dem Rekordhoch vom Januar stark zurückgegangen sein dürften. Zu den Kreditdaten gehören auch die Zahlen für die gesamte Sozialfinanzierung, ein Gradmesser für den zukünftigen Metallverbrauch.

LME-Kupfer lag unverändert bei $8.655 je Tonne und Zinn verlor 0,8% auf $27.425. Zink gab um 0,5% auf $2.555 nach, während Blei um 0,7% auf $2.141,5 stieg. Nickel stieg um 0,6% auf $18.495. (Berichterstattung von Julian Luk in London; Redaktion: David Goodman, Emelia Sithole-Matarise, Milla Nissi und Barbara Lewis)