BERLIN (Dow Jones)--Weniger Unternehmen planen einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge in den nächsten Monaten Preiserhöhungen. Dies deutet nach Ansicht der Ökonomen darauf, dass der Höhepunkt der Inflation in Deutschland überwunden ist. Die Ifo-Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im Januar auf 35,4 Punkte nach 40,1 im Dezember. Vor allem das verarbeitende Gewerbe, aber auch die Dienstleister, das Baugewerbe und der Handel planen seltener, ihre Preise zu erhöhen.

"Dies bestätigt einmal mehr, dass wir den Scheitelpunkt der Inflationswelle hinter uns gelassen haben", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Allerdings wird die Inflationsrate in den kommenden Monaten weiterhin hoch bleiben und sich der Anstieg der Verbraucherpreise nur allmählich abflachen."

Denn vor allem in den konsumnahen Bereichen sind die Preiserwartungen laut Umfrage weiterhin hoch und gehen nur langsam zurück. Demnach planen Lebensmittel-, Spielwaren- und Schreibwarenhändler, Reisebüros und -veranstalter sowie Hotels sogar wieder häufiger als im Vormonat ihre Preise anzuheben.

Anders ist die Lage im Einzelhandel für Fahrräder, in der Unterhaltungs- und Haushaltselektronik sowie in der Gastronomie. Hier sind die Preiserwartungen zurückgegangen, wie Ifo erklärte.

Im verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen laut Umfrage in nahezu allen Bereichen zurückgegangen. Insbesondere die energieintensiven Industrien profitierten von sinkenden Marktpreisen für Erdgas, Rohöl und Strom. Im Papiergewerbe wollen demnach mittlerweile sogar die Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise senken. Besonders hoch und zudem kräftig gestiegen seien die Preiserwartungen bei den Herstellern von Getränken.

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January 31, 2023 02:42 ET (07:42 GMT)