Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse gibt zur Wochenmitte etwas nach. Das Geschäft verlaufe in ruhigen Bahnen. Die Umsätze hielten sich in Grenzen, heisst es am Markt. Nach wie vor beschäftigten die Themen Covidpandemie und die US-Geldpolitik die Marktteilnehmer am meisten. Dabei habe sich die Angst der Anleger vor einer baldigen geldpolitischen Straffung in den USA wegen der rasanten Ausarbeitung der Delta-Variante des Coronavirus etwas wieder gelegt. Die Delta-Variante des Coronavirus könnte die Wirtschaft zunehmend gefährden. Dies deute auch der stärker als erwartet gesunken deutsche Ifo-Index an, sagt ein Händler.

Zudem warteten die Marktteilnehmer auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell an der Konferenz in Jackson Hole am Freitag. Von der Rede erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise auf den möglichen Beginn einer Straffung der US-Geldpolitik. Angesichts der jüngsten Verschärfung der Corona-Lage gehen viele Anleger nun eher nicht mehr davon aus, dass es deutlichere Signale als zuletzt für eine geldpolitische Wende geben wird.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,20 Prozent tiefer auf 12'412,39 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,08 Prozent auf 2017,64 und der umfassende SPI um 0,13 Prozent auf 15'924,09 Zähler. 13 Gewinner stehen im SLI 17 Verlierer gegenüber.

Aktien, die am Vortag nachgegeben hatten, reihen sich nun oben auf der Kurstafel ein. So stehen die Aktien des Personalvermittlers Adecco (+1,3%) an der Spitze. Dahinter folgen die Anteile der Medizintechnikwerte Straumann (+1,2%) und Sonova (+1,0%), die die Vortagesabschläge teilweise aufholen.

Etwas höher sind Sika (+0,1% auf 331,90 Fr.) Der Grund dafür dürfte eine Kurszielerhöhung durch Mirabaud auf 375 von 340 Franken sein. Der Bauzulieferer hatte am Vorabend zudem eine kleine Akquisition kommuniziert.

Die Aktien von Swatch (+1,0%) setzen die Erholung von der Korrektur in der Vorwoche fort. Die Luxusgüterbranche stand zuletzt im Zusammenhang mit Befürchtungen rund um die Delta-Variante von Corona stark unter Druck. Rivale Richemont (-0,5%) sind dagegen etwas leichter.

Ebenfalls gefragt sind Kühne+Nagel (+0,8%), Lonza (+0,7%) und Partners Group (+0,6%), bei denen es kürzlich ebenfalls zu Gewinnmitnahmen gekommen war.

Bei den Banken fallen Credit Suisse (+0,7%) positiv auf. Dagegen schwächen sich UBS (-0,03%) und Julius Bär (-0,6%) ab. Die Versicherer sind mehrheitlich ebenfalls schwächer. Swiss Re und Zurich fallen um je 0,3 Prozent zurück.

Auch die die zyklischen Schindler (-1,5%), ABB (-0,9%) und Geberit (-0,6%) sowie der Softwarehersteller Temenos (-0,8%) reihen sich bei den Verlierern ein.

Gebremst wird der Gesamtmarkt zudem von den schwergewichtigen Nestlé (-0,3%), Roche (-0,4%) und Novartis (-0,2%). Der Pharmariese Novartis hatte am Vortag nach einer Meldung über einen Misserfolg bei einem Test 1,7 Prozent eingebüsst. Dagegen verhilft die Mitteilung, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA Novartis für seinen Produktkandidaten Asciminib zur Behandlung einer bestimmten Form von Leukämie den Status "Priority Review" erteilt hat, nicht zu einer Erholung.

Auf den hinteren Rängen stechen Achiko mit einem Kurssprung um 17 Prozent hervor. Das Healthtech-Unternehmen hat von der indonesischen Gesundheitsbehörde die Zulassung für seinen Covid-19-Diagnosetest Aptamex erhalten.

Stadler Rail heben sich mit einem Kursplus von 3,4 Prozent ab. Der Zugbauer hat im ersten Halbjahr mehr Umsatz und Gewinn eingefahren als im Vorjahreszeitraum. Positiv seien der starke Auftragseingang, die Bestätigung der Guidance und die Verbesserungen beim Cashflow, heisst es.

Die Aktien von Cembra Money Bank büssen weitere 1,6 Prozent ein. Der Titel steht seit Montag unter Druck. Der Detailhandelskonzern Migros hatte die Kreditkartenkooperation mit der Bank gekündigt.

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