Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Dienstag im frühen Handel etwas fester. Händler sprechen von einer überfälligen leichten technischen Erholung. Nach den starken Verlusten der vergangenen Wochen sei eigentlich eine Gegenbewegung schon lange angezeigt gewesen, heisst es am Markt. Konjunktursorgen, Zinsängste, Ukraine-Krieg und die rigorosen Coronamassnahmen Chinas müssten nun genügend eingepreist sein, meint ein Händler. Ob es zu dem am Markt kolportierten möglichen "Turnaround Tuesday" komme, werde sich jedoch zeigen. "Dafür braucht es mutige Anleger, die Anschlusskäufe tätigen", sagt ein Händler.

Die Grundstimmung ist aber weiterhin schlecht. Viele Marktteilnehmer seien wie immun gegenüber positiven Nachrichten, warnt ein anderer Händler denn auch vor zu hohen Erwartungen. Die Sorgen vor einer konjunkturellen Abschwächung seien stark. Und solange die Inflation nicht nachlasse, dürften die Zinssorgen die Anleger weiter umtreiben.

Der SMI steigt gegen 09.19 Uhr 0,59 Prozent auf 11'511,95 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,81 Prozent auf 1766,37 Punkte und der breite SPI 0,56 Prozent auf 14'773,03 Zähler. 26 SLI-Werte rücken vor und vier geben nach.

Zu den grösseren Gewinnern zählen die arg gebeutelten Technologiewerte Temenos (+2,1%), VAT Group (+1,8%) und AMS Osram (+1,9%). Bei Temenos dürften auch die immer wieder aufkeimenden Übernahmespekulationen Auftrieb geben, heisst es. Aber auch Zykliker wie Geberit (+2,6%) und Sika (+1,7%) setzen zur Erholung an.

Gesucht sind zudem die Aktien von Holcim (+2,0%). Sie profitierten von einer Meldung der "Financial Times". Demnach bietet die JSW Group des indischen Industriellen Sajjan Jindal für die beiden indischen Tochtergesellschaften von Holcim 7 Milliarden US-Dollar.

Auch die Finanzwerte tendieren meist höher, wie Kursgewinne von 1,5 bis 0,8 Prozent bei UBS, Partners Group, CS, Julius Bär und Zurich zeigen.

Auf der anderen Seite sind defensive Werte wie Alcon (-0,5%), die nach Börsenschluss den Quartalsbericht veröffentlichen, sowie Swisscom (-0,6%), Novartis (-0,1%), und Roche (+0,01%) kaum gefragt.

Auf den hinteren Rängen fallen Obseva (-8,4%) auf. Der Titel war am Vortag zeitweise massiv gestiegen. Idorsia (+0,4%) sind trotz einer Forschungs-Schlappe mit einem Mittel für Menschen mit Esssucht etwas höher.

Fester sind zudem Zur Rose (+3,4%) und Stadler (+1,7%) nach positiven Analystenkommentaren.

pre/rw