Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag die Sitzung mit festeren Kursen eröffnet. Für gute Stimmung sorgt die US-Notenbank nach dem Leitzinsentscheid vom Vorabend. Die Zinsen wurden zwar wie erwartet derzeit noch nicht gesenkt. Die Aussicht auf einen baldigen Beginn des Zinssenkungspfades bleiben indes intakt. Der Fokus der Investoren richtet sich nun auf die SNB, welche noch am Vorabend ihrerseits über die weitere Zinsentwicklung berichten wird. Von der SNB erwartet zwar eine Mehrheit der Ökonomen ebenfalls keine Senkung der Zinsen, einzelne Kommentatoren schliessen indes eine Überraschung nicht aus.

Im Rückblick auf das Fed heisst es in einem Kommentar von CMC Markets, dass der Markt die Ängste vor einer zögerlichen US-Zentralbank nun vollständig abstreife. Die Sorge, dass der jüngste Anstieg der Inflation das Fed von seinem Kurs abbringen könnte, nicht wie erwartet Mitte Juni die Zinsen zu senken, sei verflogen. Auch die UBS rechnet in ihrem Basisszenario für das laufende Jahr nun weiterhin mit drei Zinsschritten der US-Notenbank.

Der Leitindex SMI legt gegen 9.10 Uhr 0,43 Prozent auf 11'669,01 Punkte zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht 0,69 Prozent auf 1917,96 Punkte an und der breite SPI 0,56 Prozent auf 15'334,62 Punkte. Im SLI kommen auf 25 Gewinner 4 Verlierer, Givaudan stehen unverändert.

Mit Abstand an der Spitze stehen mit Rückenwind der starken Nasdaq VAT (+4,5%) an der Spitze der Blue Chips. Der Titel notiert derzeit nur noch knapp unter seinem Jahreshoch.

Deutlich gesucht sind auch Straumann (+2,3%), Julius Bär, SIG (je +1,9%) oder Partners Group (+1,7%). Für letztere haben die Banken Vontobel und JP Morgan die Kursziele deutlich erhöht. Vontobel bekräftigt zudem die Kaufempfehlung für die Aktie.

Dass der Gesamtmarkt nicht noch stärker nach oben zieht, ist den schwachen GS von Roche (-0,3%) geschuldet. Die japanisch Tochtergesellschaft Chugai hat eine klinische Studie zum Produkt Enspryng veröffentlicht, welche die Analystengemeinde nicht restlos überzeugt hat.

Die deutlichsten Verluste verbuchen Schindler (-0,8%; -1,90 auf 233,60 Fr), welche allerdings ex-Dividende von 4,00 Franken gehandelt werden.

Im breiten Markt legen Avolta (+1,2%) etwas zu. Der Reisedetailhändler hat die Konzession am Flughafen Edinburgh verlängern können. Gegen den Trend geben hingegen DocMorris (-6,0%) nach Zahlen markant nach.

Im Vorfeld des ersten Handelstages der Galderma-Aktie am morgigen Freitag wurde der Emissionspreis für das IPO bei 53 Franken und damit am obersten Rand der Bandbreite festgelegt.

cf/ys