Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Dienstag im frühen Geschäft nach Gewinnen zum Start erneut schwächer. Händler hofften nach den starken Verlusten der vergangenen Sitzungen zwar auf eine Stabilisierung, doch nach wie sorge der US-Finanzsektor für grosse Verunsicherung, sagte ein Marktteilnehmer. Nach dem Ausfall dreier US-Geldhäuser werden die Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 wach, als die Investmentbank Lehman Brothers zusammengebrochen war.

Zwar hatte sich das Geschehen an der Wall Street am Vorabend etwas beruhigt, nachdem die Bankaktien erneut stark unter die Räder gekommen waren. Die Anleger stünden nun vor der Frage, ob es sich beim Kollaps von US-Banken nur um kurzfristige Turbulenzen handelt oder ein Schneeball eine Lawine oder eine Systemkrise auslöse, meinte ein Händler. Zwar haben US-Regierung und Notenbank Massnahmen zugunsten der Kunden der Banken angekündigt, doch dürfte die Unsicherheit hoch bleiben, heisst es etwa bei der Credit Suisse. Und deshalb könnte das Fed eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen. Dies dürfte allerdings auch davon abhängen, wie die am Nachmittag (13.30 Uhr) erwarteten Inflationsdaten aus den USA ausfallen.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,13 Prozent tiefer auf 10'617,80 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,05 Prozent auf 1683,54 Zähler und der breite SPI 0,11 Prozent auf 13'816,39 Zähler. Im SLI stehen sich 15 Gewinner und 15 Verlierer gegenüber.

Im Blick bleiben die Aktien der Credit Suisse (-3,1%). Gemäss dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht kämpft die CS weiter mit Geldabflüssen. Zwar hätten sich die Abflüsse von Kundengeldern auf viel tieferen Niveaus stabilisiert, sie hätten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsbericht aber noch nicht gedreht, schreibt die Bank. Die Anteile der UBS werden um 1,5 Prozent tiefer gehandelt, Julius Bär verlieren 1,0 Prozent.

Auf den anderen Seite ziehen Givaudan (+1,5%) nach den Avancen vom Vortag weiter an. Schindler (+1,2%), Holcim (+0,6%) und Adecco (+0,3%) legen dank positiven Analystenkommentaren ebenfalls zu. Bei Straumann (+0,7%) sorgen einige neue digitale Produkte für Unterstützung.

Grosse Bewegungen gibt es vor allem dank Firmenergebnissen auf den hinteren Reihen. So werden die Aktien des Flughafens Zürich (+1,1%), von Tecan (+7,5%), BKW (+2,1%) und SF Urban Properties (+1,1%) nach Zahlen höher gehandelt. Dagegen geraten Komax (-7,6%), Sensirion (-7,6%) und Newron (-9,3%) nach Zahlen unter Druck.

Bei den Aktien von Polypeptide (-19%) belastet ebenfalls der Geschäftsabschluss den Kurs. Der Peptidhersteller lässt nach einem Gewinneinbruch die Dividende ausfallen.

pre/uh