Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Freitag im frühen Geschäft etwas fester. Händler verweisen dabei auf die guten Vorgaben aus den USA und aus Fernost sowie auf den grossen Eurex-Verfall. Denn nach den Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) stehe der Hexensabbat, wie der grosse quartalsweise Verfall von Optionen und Futures auf Aktien und Indizes auch genannt wird, im Fokus. An solchen Tagen könne viel geschehen, weil die Umsätze in der Regel überdurchschnittlich gross sind und auch die Kursausschläge heftig ausfallen können.

Zudem müssten die Anleger erst noch die Zinsbeschlüsse verdauen. Denn Fed wie EZB haben weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Daher müssten die Marktteilnehmer ihre Zinserwartungen nun wohl überdenken, heisst es am Markt. Der erhoffte Zinsgipfel dürfte doch noch nicht erreicht sein. Daher blieben auch am Berichtstag Konjunkturzahlen im Fokus der Händler. Publiziert werden die endgültigen Inflationszahlen der Eurozone für Mai und der Konsumentenvertrauensindex der Uni Michigan.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr 0,26 Prozent höher bei 11'332,10 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,11 Prozent auf 1772,57 und der breite SPI 0,09 Prozent auf 14'932,04 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 15 zu, 13 geben nach und Lindt&Sprüngli und Swiss Re sind unverändert.

Den stärksten Anstieg gibt es bei Roche (+0,9%). Die US-Zulassungsbehörde hat das Krebsmittel Columvi des Basler Pharmariesen zugelassen. Anfang Januar hatte die US-Behörde bereits ein vorrangiges Prüfverfahren (Priority Review) für das Mittel bewilligt.

Dahinter folgen mit Lonza, Novartis und Alcon (je +0,6%) drei weitere defensive Werte. Aber auch der Asset Manager Partners Group und die zyklischen Adecco und Schindler (+0,3%) legen leicht zu.

Dagegen geben die Technologiewerte Temenos (-1,1%) und VAT (-2,1%) nach. VAT hatte am Vortag wegen der Flaute im Chip-Geschäft die Einführung von Kurzarbeit in den beiden Werken im Rheintal angekündigt. Auch die baunahen Holcim (-1,0%) und Geberit (-0,9%) geben nach.

Am breiten Markt legen Klingelnberg (+2,3%) zu. Der Maschinenbauer hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende März) sowohl beim Umsatz als auch bei den Auftragseingängen neue Höchstwerte erzielt.

Dagegen büssen Interroll 9,6 Prozent ein. Das Unternehmen hat eine Gewinnwarnung abgesetzt.

pre/tv