Zürich (awp) - Die Finanzmärkte bleiben auch zum Start in die neue Woche im Krisenmodus. Der SMI kann sich dank der etwas festeren Schwergewichte allerdings etwas gegen den insgesamt schwachen Trend der Europa-Börsen stemmen. Die Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken weltweit setze die Aktienmärkte derzeit massiv unter Druck, heisst es in einem aktuellen Kommentar. Es verunsichere die Anleger vor allem, mit welcher Kadenz die Währungshüter gegen die anhaltend hohe Inflation vorgingen. "Damit haben viele bis vor kurzem noch nicht gerechnet."

Hinzu kommen die Parlamentswahlen in Italien, wo sich der befürchtete Sieg einer Rechtsaussenregierung konkretisiert. Innerhalb der Eurozone dürfte der politische Gegenwind aus Italien somit grösser werden. Nach der Wahl stehen nun die Renditedifferenzen (Spreads) zu den italienischen Anleihen im Mittelpunkt. Am Devisenmarkt ist am Morgen etwa der Euro kurzzeitig massiv unter Druck gekommen und hat zum Franken bei 0,9405 ein neues Rekordtief markiert.

Der SMI gewinnt gegen 09.10 Uhr 0,17 Prozent hinzu auf 10'154,57 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,08 Prozent auf 1527,10 Punkte und der SPI mit um 0,06 Prozent auf 13'023,31 Punkten. Im SLI stehen 18 Gewinnern 12 Verlierer gegenüber.

Vergangene Woche hat der SMI 4,5 Prozent eingebüsst und ist zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gefallen. Das Chartbild habe sich damit weiter eingetrübt, heisst es bei BNP Paribas. "Im Grunde stellt sich bis zum Korrekturtief vom 30. Oktober 2020 bei 9495 Punkten nur noch die psychologisch wichtige 10'000er-Marke in den Weg", so die Experten. Allerdings sei der Markt klar überverkauft, weshalb mit einer technischen Gegenbewegung jederzeit zu rechnen sei.

Grösste Gewinner sind zunächst Givaudan (+2,2%), die sich bereits in der Vorwoche gegen den insgesamt schwachen Markttrend gestemmt hatten. Es sind aber vor allem Nestlé (+1,0%) und Novartis (+0,2%), die den Markt erst einmal stützen. Roche (-0,1%) pendeln in einer engen Spanne zwischen Plus und Minus.

Die stärksten Verluste fahren im frühen Handel Temenos (-2,0%) ein.

hr/tv