Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Donnerstag in den ersten Minuten zwar an den freundlichen Vortagestrend an. Allerdings erweisen sich die schwer gewichteten Pharmawerte erneut als Belastungsfaktor und ziehen den SMI ins Minus. Insgesamt werde die Stimmung aber etwas von den positiven Impulsen der Wall Street gestützt, heisst es von Händlerseite. Dazu trage auch das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung bei, das am Vorabend veröffentlicht wurde. Es habe deutlich gemacht, dass unter den Mitgliedern weitgehend Einigkeit besteht, Mitte November oder Mitte Dezember mit der Drosselung des Tempos der Anleihekäufe zu beginnen. "Dies ist am Markt relativ gut angekommen", heisst es in einem Marktkommentar.

Vor diesem Hintergrund dürften die zahlreiche Fed-Reden, die im Tagesverlauf auf dem Programm stehen, wohl ins gleiche Horn blasen. Gleichzeitig träten die Inflationssorgen etwas in den Hintergrund - und dies, obwohl gerade in China die Erzeugerpreise so stark gestiegen sind wie seit fast 26 Jahren nicht mehr. Im weiteren Verlauf stehen dann die US-Produzentenpreise auf der Agenda, von denen ebenfalls ein deutlicher Anstieg erwartet wird. Darüber hinaus gewinnt die Berichtssaison in den USA an Dynamik: Weitere US-Grossbanken wie Morgan Stanley, Bank of America und Citigroup werden mit Quartalszahlen erwartet.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr 0,09 Prozent tiefer bei 11'803,49 Zählern. Der SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Titel stärker gekappt ist, steigt hingegen 0,07 Prozent auf 1914,02 und der breite SPI 0,07 Prozent auf 15'256,90 Punkte. Im SLI stehen 23 Gewinnern sieben Verlierer gegenüber.

Unter den grössten Gewinnern sind Zykliker wie Kühne+Nagel (+1,3%), AMS (+0,9%) und Temenos (+0,8%) zu finden. AMS und Temenos profiteiern dabei von den festeren US-Techwerten. Auch Finanztitel sind zunächst gesucht: Die Aufschläge für Partners Group, Julius Bär, die CS, UBS, Swiss Life, Swiss Re und Zurich reichen von 0,2 Prozent bis 0,6 Prozent.

Belastet wird der Markt durch schwächere Roche-Bons und Novartis (je -0,6%). Auch die defensiven Givaudan (-0,2%) fallen nach Analystenkommentaren.

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