Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in den Dienstagshandel gestartet. Insbesondere tiefere Schwergewichte, inklusive Novartis nach Zahlen, sorgen beim Leitindex SMI für tiefere Notierungen. Die zuletzt gute Performance habe ohne positive Bestätigung nicht fortgesetzt werden können, heisst es im Handel. Nach dem Stillstand der vergangenen beiden Handelstage könne der Rücksetzer nun charttechnische Gründe haben.

Die Vorgaben aus Übersee waren uneinheitlich. Während in den USA die Kurse im Vergleich zum europäischen Handelsschluss etwas nachgaben, verzeichnete Japan nach einem Feiertag ein Plus und die chinesischen Börsen wiederum leichte Abgaben. Zuletzt hätten gute Zahlen der US-Banken die Risikobereitschaft der Investoren etwas gestützt, heisst es im Handel. Am Nachmittag stehen Zahlen von US-Schwergewichten wie Goldman Sachs oder Johnson & Johnson auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) verzeichnet um 09.33 Uhr ein Minus von 0,72% und fällt auf 8'103,18 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gibt 0,74% auf 1'199,75 Zähler ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,64% auf 8'781,55 Punkte. Von den 30 Blue Chips notieren bis auf Lonza alle im Minus.

Novartis (-1,1%) geben nach einer vorsichtiger formulierten Guidance klar ab. Der Pharmakonzern hat im ersten Semester einen leicht geringeren Umsatz und EBIT erzielt, jedoch die Analystenschätzungen übertroffen. Wachstum wurde bei der Generika-Sparte Sandoz verbucht, während Innovative Medicines und die Augensparte Alcon schrumpften. Der Gewinn-Ausblick für das Gesamtjahr wurde beim Konzernergebnis leicht vorsichtiger formuliert. Das Unternehmen will die Investitionen in den Hoffnungsträger Entresto ausweiten.

Die beiden anderen Schwergewichte Roche (-0,7%) und Nestlé (-0,3%) geben dem Leitindex ebenfalls keine Stütze.

Die grössten Abgaben weisen SGS und Givaudan (je -1,5%) auf. Givaudan hatten nach den Zahlen am Vortag noch deutlich zugelegt. Hier haben die Analysten der Deutschen Bank und Barclays das Kursziel angehoben. Exane BNP senkt jedoch die Bewertung auf "Neutral" von "Outperform".

Bei SGS wurden von Analystenseite im Nachgang der Zahlen die Kursziele nach unten angepasst, etwa von Jefferies oder der CS. Auch bei Swatch (-1,2%, 263,80 CHF) sind die Anpassungen nach der Gewinnwarnung vom vergangenen Freitag noch nicht durch und die Royal Bank of Canada hat das Kursziel auf 320 (365) CHF gesenkt. Die Bewertung bleibt jedoch "Outperform". Auch Richemont (-1,1%) notieren tiefer.

Zahlen hat auch der Logistikkonzern Kühne+ Nagel (-0,7%) vorgelegt. Bei rückläufigem Umsatz wurde im Semester die Profitabilität gesteigert und der Bruttogewinn legte fast 8% zu. Im zweiten Semester rechnet das Unternehmen mit anhaltender Dynamik bei Volumen und Ertrag.

Die Grossbanken CS (-0,5%) und UBS (-1,1%) geben unterschiedlich stark ab. Bei Julius Bär (-1,1%) wurden Veränderungen in der Organisation und beim Personal angekündigt. Philipp Rickenbacher rückt als Leiter Advisory Solutions und Nic Dreckmann als COO in die Geschäftsleitung auf. Barend Fruithof verlässt das Unternehmen.

Im breiten Markt hat Meyer Burger (+1,7%) einen Anschlussauftrag von einem chinesischen Solarzellenhersteller über 18 Mio CHF gemeldet. Lieferung sowie Inbetriebnahme der Anlagen sollen im vierten Quartal erfolgen.

DKSH (-1,1%) hat den deutschen Manager Stefan Butz als neuen CEO nominiert. Er kommt von der britischen Intertek Group und soll den langjährigen Chef Jörg Wolle ablösen, der im März kommenden Jahres auf den VRP-Posten wechselt.

Die Bellevue Group (-1,5%) rechnet mit einem Konzerngewinn nach Steuern von knapp 3 Mio CHF für das erste Halbjahr. Im Vorjahr wurde noch ein Verlust von 15,5 Mio ausgewiesen.

yr/rw