Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse hat am Montag nach einem Verlauf in engen Spannen kaum verändert geschlossen. Der Markt habe nach dem Erholungsrally der Vorwoche die Gewinne konsolidiert, sagten Händler. Der SMI war in der Vorwoche um 2,5 Prozent gestiegen. Ausgelöst wurden diese von der US-Notenbank Fed, die die Zinsen unverändert beliess. Zudem schlug sie einen etwas weniger aggressiven Ton an, hielt aber ihre äusserst vorsichtige Haltung zu Inflation und Zinssätzen bei. Zudem war der Arbeitsmarktbericht schwächer als erwartet ausgefallen. Die US-Wirtschaft zeige die für eine geldpolitische Kehrtwende notwendige Abkühlung, ohne gleich wieder rezessive Ängste hervorzurufen, meinte ein Analyst. Entsprechend setzten viele Anleger nun darauf, dass der Zins-Höhepunkt erreicht ist.

Zudem hätten Impulse gefehlt. Denn es wurden kaum Unternehmensnachrichten und oder Konjunkturzahlen veröffentlicht. Ausserdem schwebe weiterhin die geopolitische Lage als grosser Unsicherheitsfaktor über den Märkten. Da dürften vereinzelte Gewinnmitnahmen nicht erstaunen, hiess es weiter. Dabei standen Aktien von Firmen im Fokus, die letzte Woche grosse Gewinne gemacht hatten oder die diese Woche noch einen Zwischenbericht präsentieren werden.

Der Leitindex SMI, der sich zwischen 10'540 und knapp 10'600 Punkten bewegte, schloss um 0,03 Prozent niedriger mit 10'576,75 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI ermässigte sich um 0,22 Prozent auf 1664,53 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 13'881,73 Zähler. Von den 30 Blue Chips schlossen 19 tiefer und zehn höher. Swiss Life waren unverändert

Kursbewegende News von Firmenseite gab es praktisch keine. Unter Gewinnmitnahmen litten Blue Chips, die in der vergangenen Woche massiv zugelegt hatten. Dazu zählten etwa Geberit (-2,5%), die seit dem Quartalsbericht um gut zwölf Prozent gestiegen waren.

Aber auch Sika (-1,2%) oder Sonova (-0,1%), die letzte Woche im Zuge der grossen Erholung an den Aktienmärkten massiv zugelegt hatten, gaben nach. Mit Kühne + Nagel (-1,1%) ging ein Jahresgewinner schwächer vom Markt.

Tiefer schlossen Givaudan (-0,6%). Hier wirkte laut Händlern eine Gewinnwarnung des US-Kosmetikherstellers Estée Lauder noch negativ nach. Die Aktien von Börsenneuling Sandoz (-1,2%) gaben vorübergehende Gewinne wieder her und setzten damit ihren volatilen Kursverlauf fort.

Julius Bär (-1,8%) litten unter einem Berichts des Blogs "Inside Paradeplatz". Demnach soll die Bank zu den Kreditgebern der kriselnden Signa-Holding des österreichischen Investors René Benko gehören.

Grosse Aufmerksamkeit erhielten ausserdem die UBS-Papiere (-0,5%). Die Grossbank wird morgen Dienstag die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlichen. Anleger interessierten sich dabei vor allem dafür, wie weit sich das Geschäft der alten Credit Suisse in den letzten Monaten stabilisiert habe und wie weit die Integration bereits fortgeschritten sei, hiess es am Markt.

Genaue Zahlen oder zumindest Angaben über den Verlauf des dritten Quartals gibt es diese Woche ausserdem von Swiss Life (unverändert) am Mittwoch und von Zurich (-0,5%) am Donnerstag. Richemont (-0,9%), ein weiterer Vorwochengewinner, informiert am Freitag über das 1. Halbjahr.

Bei den Schwergewichten erwiesen sich Novartis (+1,1%) als Marktstütze. Dagegen gingen von Roche GS (-0,04%) und Nestlé (+0,1%) kaum Impulse aus.

Zu den Gewinnern zählten noch VAT (+1,3%), Lindt & Sprüngli PS (+0,6%) und Lonza (+0,7%). Swisscom (+0,4%) machten einen kleinen Teil der Verluste nach Vorlage des Quartalsberichts am letzten Donnerstag wett.

Im breiten Markt legten Idorsia (+27%) dank Deckungsverkäufen massiv zu. Zudem hat das Unternehmen neue Daten zum Medikament Aprocitentan veröffentlicht. Dagegen sorgten bei OC Oerlikon (-5,7%) diverse Kurszielsenkungen durch Analysten für Angaben. Bei Aryzta (-4,8%) wurde der Kursrückgang mit Gewinnmitnahmen nach der starken Jahresperformance erklärt .

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