Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstagvormittag kaum verändert, wobei er nach einem negativen Start mittlerweile knapp ins Plus gedreht hat. Die grosse Mehrheit der Titel steht zwar im Plus und versucht damit an den freundlichen Trend des Vortages anzuknüpfen. Die schwachen Roche machen aber die Gewinne der übrigen Titel in etwa wieder wett. Insgesamt scheint die Seitwärtsentwicklung der vergangenen Woche vorerst anzuhalten, was sich auch mit den Erwartungen von Marktteilnehmern deckt. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am morgigen Mittwoch dürften sich die Investoren kaum mehr allzu weit aus dem Fenster lehnen, heisst es unter anderem dazu.

Der Broker CMC Markets befürchtet eine weitere schwankungsfreudige Woche mit vielen Wendungen und Wirrungen. Als potenziell dafür verantwortlich bezeichnete er neben dem Zinsentscheid des Fed die Quartalszahlen von Apple am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Ein Hoffnungsschimmer sei allenfalls, dass die letzten Oktobertage und der Beginn des Novembers oft eine der stärksten Perioden des Jahres seien.

Der SMI verzeichnet um 11.00 Uhr ein knappes Plus von 0,14 Prozent und steht bei 10'397,12 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,55 Prozent auf 1627,02 Punkte vor und der breite SPI um 0,29 Prozent auf 13'615,59 Punkte. Von den 30 SLI-Werten notieren bis auf die beiden Roche-Papiere, Sandoz und Geberit alle im Plus.

Das Minus des SMI geht also vor allem auf die schwache Performance der GS von Roche (-3,0%) zurück, wobei auch die Inhaberpapiere des Pharmakonzerns (-2,9%) mit am Tabellenende stehen. Roche musste am Vorabend über einen Rückschlag von der Forschungsfront berichten. So hat die Embark-Studie mit dem Medikament Elevidys bei der Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) ihren primären Endpunkt nicht erreicht. Die Roche-GS ebenso wie die Aktien gehörten darüber hinaus am Vortag zu den stärksten Werten, was Raum für einen Rücksetzer eröffnet.

Etwas unter Druck stehen auch Sandoz (-1,5%). Seit knapp einem Monat ist die Generika-Spezialistin nun unabhängig. Seit dem Spin-Off von Novartis Anfang Oktober zu 24 Franken haben die Aktien eine Berg- und Talfahrt erlebt. Kurzzeitig für 30 Franken zu kaufen, sind sie mittlerweile wieder beim Ausganskurs von 24 Franken angelangt. Neu hat nun auch Vontobel die Coverage aufgenommen. Die Bank warnt, dass die durchschnittlichen Markterwartungen nach wie vor zu hoch sein dürften.

Als vierte und letzte Aktien büssen Geberit (-0,1%) an Wert ein, dies im Vorfeld der für Donnerstag angesagten Neunmonatszahlen.

Die lange Liste der Gewinner wird unter anderem von Givaudan, Schindler, Richemont und VAT angeführt, welche alle um 1,8 Prozent anziehen.

Noch einen Tick besser halten sich einzig Alcon (+1,9%) und Straumann (+2,2%). Letztere erhalten Rückenwind von den Quartalszahlen. Dass der Weltmarktführer im Dentalbereich den Widrigkeiten im dritten Quartal trotzen konnte, wird in Marktkreisen positiv gewertet. Allerdings blieb die von einigen Analysten erhoffte Erhöhung der diesjährigen Ziele aus.

Dahinter folgen einige konjunktursensitive Werte wie Sika, VAT (je +1,7%) oder SIG Group (+1,5%).

Im breiten Markt büssen nach Zahlen Ams Osram (-4,0%) klar an Terrain ein. Der Hersteller von Sensoren und Autolampen hat mit seinen Quartalszahlen zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen, der Ausblick fällt aber im Urteil der Experten verhalten aus.

Ebenfalls nach Zahlen legen dagegen Ems-Chemie (+2,3%) zu, während Leclanché nach der verspäteten Publikation des Halbjahresergebnisses um 8,1 Prozent einbrechen.

DocMorris (+2,7%) erhalten von positiven Nachrichten des Konkurrenten Redcare etwas Rückenwind.

cf/tv