Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montag fester. Damit kann der SMI zumindest kurzfristig die Schwächephase der vergangenen drei Wochen abstreifen und wieder einmal deutlicher zulegen. Zwischenzeitlich hat der hiesige Leitindex auch die Marke von 10'900 zurückerobert, dies nach einem Mehrmonatstief bei rund 10'750 am vergangenen Freitag. Ob dies der Start in eine nachhaltigere Gegenbewegung ist, muss sich zeigen. Einer der wichtigsten Termine diesbezüglich ist in der laufenden Woche wohl das globale Treffen der Notenbanker in Jackson Hole ab Donnerstag.

Grundsätzlich werden die weiteren Aussichten für die Aktienmärkte kontrovers eingeschätzt. So meint etwa die ZKB, dass es Aktien angesichts der globalen konjunkturellen Verlangsamung bis auf weiteres schwer haben dürften. Etwas zuversichtlicher zeigt sich die UBS. Die Wolken hätten sich jüngst dank geringerer Rezessionsrisiken etwas gelichtet und der Ausblick für Aktien scheine etwas ausgewogener, heisst es in einem Kommentar. Auch bei einer weiteren Zinserhöhung in den USA in den kommenden sechs Monaten dürfte es nicht zu einer Rezession kommen. Und das enttäuschende Wachstum in China könnte gar helfen, die Inflation in den westlichen Ländern zu verringern, glauben die Strategen der Grossbank.

Der SMI zieht bis um 10.45 Uhr 0,53 Prozent auf 10'896,74 Punkte an. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,53 Prozent auf 1715,28 Punkte vor und der breite SPI um 0,51 Prozent auf 14'374,39 Punkte. Innerhalb des SLI werden 26 Titel höher gehandelt und 4 tiefer.

An der Spitze sind derzeit mit Sonova (+1,8%) und Alcon (+1,9%) zwei Werte aus dem Gesundheitsbereich zu finden. Letztere setzen damit den Aufwärtstrend der vergangenen Woche im Anschluss an die Halbjahreszahlen fort. Auch Straumann (+1,3%) und Novartis (+1,0%) befinden sich in der erweiterten Spitzengruppe.

Dazu gehören noch AMS Osram (+1,5%), Julius Bär (+1,3%) sowie Richemont und Swatch (je +0,9%). Die beiden Luxusgüter-Aktien gehörten über die vergangenen drei Wochen angesichts der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten in China zu den schwächeren Werten, da Asien zu den Schlüssel-Absatz-Regionen für Luxus zählt.

Zum freundlichen Start des Gesamtmarktes tragen auch Nestlé (+0,6%) bei, welche sich in der Vorwoche als beste Aktien innerhalb des SMI mit einem beinahe gehaltenen Kurs gezeigt hatten.

Die kleine Schar der Verlierer wird von Holcim (-0,9%) angeführt, mit Sika (-0,1%) und Geberit (-0,2%) gehören zwei weitere baunahe Werte dazu. Für Geberit haben im Anschluss an die Halbjahreszahlen von letzter Woche weitere Banken das Kursziel gesenkt. Der Broker Stifel etwa zeigt sich beeindruckt von der Fähigkeit des Sanitärtechnikers, die Margen trotz deutlicher Volumenrückgänge auf einem hohen Niveau zu halten. Er befürchtet aber, dass die Herausforderungen im grössten Markt Deutschland noch länger andauern könnten.

Im breiten Markt knüpfen DocMorris (+5,1%) an die starke Entwicklung der Vorwoche nach Zahlen an, während Gurit (+3,6%) zumindest einen Teil der Verluste der Vorwoche wieder aufholen. Bei DocMorris hat sich der Kurs seit Mitte Juni damit mehr als verdoppelt und auch mit Blick auf die letzten 12 Monate steht nun wieder ein positives Vorzeichen zu Buche.

U-Blox (+2,0%) erholen sich zaghaft vom Absturz um beinahe 19 Prozent vom Freitag. Indes haben am Montag die Banken UBS und Vontobel sowie Research Partners die Kursziele für den Titel nach unten angepasst. Während die UBS die Aktie neu zum Verkauf empfiehlt, halten die anderen beiden Institute immerhin an ihrer Empfehlung "Halten" fest.

Jeweils nach Zahlen stehen Aluflexpack (-6,0%) unter Druck, während sich die Titel der Immo-Gesellschaft Epic Suisse nicht verändern.

cf/uh