Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zum Wochenschluss mit leichten Gewinnen starten. Aber diese könnten rasch wieder abschmelzen, heisst es von Händlern. Denn die Stimmung sei nicht mehr ganz so gut wie zuletzt. So dämpften an der Wall Street durchwachsene Unternehmens- und Konjunkturnachrichten die Kauflaune. Und die Stimmung wurde zusätzlich noch von einer enttäuschenden Prognose des US-Chipkonzerns Intel getrübt. Hierzulande sorgt Lonza allerdings mit dem Jahresbericht für bessere Laune.

Nach der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag blickten die Marktteilnehmer nun in die USA, wo die Notenbank Fed kommende Woche über die Geldpolitik berät. Am Vortag hatten starke US-Wachstumsdaten die Anleger zunächst verunsichert. Denn starke BIP-Daten sprechen eigentlich gegen Zinssenkungen. Doch die Daten hätten auch gezeigt, dass sich die Inflation verlangsame, kommentierte Swissquote. Nun warteten die Marktteilnehmer auf den am Nachmittag erwarteten PCE-Preisindex, das vom Fed bevorzugte Inflationsmass. "Eine den Erwartungen entsprechende oder noch besser eine schwächer als erwartete Zahl könnte die Risikobereitschaft der Anleger erhöhen", schreibt die Onlinebank weiter.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI wird um 08.20 Uhr um 0,23 Prozent höher mit 11'234,62 Punkten indiziert. Damit steuert der Leitindex auf Wochensicht auf ein leichtes Plus zu.

Für 17 der 20 SMI-Werte werden tiefere Kurse gestellt. Die Abschläge belaufen sich auf -0,1 bis -0,7 Prozent (für Logitech).

Im Fokus stehen Lonza (+5,9%). Der Pharmazulieferer ist zwar langsamer gewachsen und hat vor allem aufgrund von Sonderfaktoren einen Gewinneinbruch auf noch 655 Millionen von 1,22 Milliarden Franken im Jahr zuvor vermeldet. Lonza stellt aber weiter eine EBIT-Marge im "hohen 20-Prozent-Bereich" in Aussicht und will die Dividende erhöhen. Die Zahlen seien besser als erwartet, heisst es bei der ZKB. "Wir bestätigen unser Rating 'Übergewichten'. Auf Basis der heutigen Zahlen werden wir wahrscheinlich unsere Schätzungen erhöhen können." Zudem soll Jean-Marc Huët beim Unternehmen Albert Baehny als VRP ablösen. Baehny bleibt CEO ad interim.

Roche gewinnen dank einer positiven Nachricht über das Augenheilmittel Vabysmo 0,7 Prozent. Gesucht werden zudem Richemont (+1,1%), dies dank des guten Ergebnisses des Branchenprimus LVMH.

Am breiten Markt profitieren laut Händlern Bachem (+1,2%) von Lonza und Tecan (+2,2%) von den Zahlen Sartorius. Citigroup sorgt für vorbörsliches Interesse bei EFG (+1,9%). Die US-Bank hat das Rating auf "Neutral" von "Sell" erhöht.

SGS werden derweil nach Zahlen 1,6 Prozent tiefer gestellt.

pre/tv