Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt könnte zum Wochenschluss erneut tiefer in den Handel starten. Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sowie die eskalierende Rhetorik zwischen dem US-Präsidenten und dem Machthaber in Pjöngjang bleiben das dominierende Thema. Donald Trump erneuerte seine Drohungen und warnte das kommunistische Land eindringlich vor Militäroperationen gegen die USA.

An der Wall Street entfernten sich die wichtigsten Indizes am Donnerstag von ihren Rekordständen, wobei neben der Nordkorea-Krise auch enttäuschende Konjunkturdaten belasteten. Und auch die geöffneten asiatischen Börsen fielen erneut; in Japan ist am Freitag ein Feiertag. Es sei aber zu früh um anzunehmen, dass der Rücksetzer an den Aktienmärkten in einer grösseren Bewegung enden werde, kommentiert ein Marktanalyst. Die Risikoaversion dürfte allerdings zunächst anhalten. Der Schweizer Leitindex steht aktuell im Wochenverlauf 2,4% im Minus, nachdem er erst in der Vorwoche ein neues Jahreshoch markiert hatte und dies sogar am vergangenen Montag noch einmal übertraf.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.20 Uhr 0,28% tiefer bei 8'924,50 Punkten. Die meisten Bluechips verlieren zwischen 0,2% und 0,3%.

Etwas deutlicher im Minus werden vorbörslich Adecco (-0,6%) gestellt, nachdem die Titel des Personalvermittlers am Vortag bereits um 6,4% einbrachen. Am Tag nach der Zahlenvorlage trudeln noch weitere Kurszielsenkungen ein, ihre Kaufempfehlungen bestätigen Kepler Cheuvreux und S&P dennoch. Nachdem Adecco im ersten Quartal noch in den meisten Märkten zu seinen Konkurrenten aufgeschlossen hatte, habe die Gesellschaft nun wieder in Frankreich, dem US-Markt und auch in Deutschland einiges an Boden verloren, so der Analyst von Kepler.

UBS (-0,4%) und Credit Suisse (-0,3%) könnten derweil etwa im Rahmen des Gesamtmarkts in den Handel starten. Bei letzterer Grossbank wurde der Handel mit bestimmten Venezuela-Bonds untersagt, wie Reuters berichtet und ein Sprecher bestätigte. Das Finanzinstitut wolle nicht in Transaktionen mit einer Regierung verwickelt werden, welche Menschenrechte verletze. Gegen Venezuelas Präsidenten Nicolas Maduro kommt es seit Monaten zu Massenprotesten.

Auch Givaudan (-0,3%) zeigen sich unauffällig. Barclays erhöhte das Kursziel für die Aktie, belässt die Einstufung aber auf "Underweight". Begründet wird dies mit dem anhaltend herausfordernden operativen Umfeld, das noch nicht vollständig im Kurs reflektiert sei.

Am Freitag spielt die Musik derweil eher am breiten Markt. Zahlen zum ersten Semester legten zum einen die Industriefirmen Dätwyler, Schmolz+Bickenbach und Conzzeta vor, welche alle drei umsatzmässig zulegen konnten - ohne vorbörsliche Kurse. Zum anderen berichtete aus dem Finanzbereich die VZ Holding von einer gestiegenen Kundenzahl und einem zuversichtlichen Ausblick auf das weitere Jahr.

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