Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die Sitzung vom Donnerstag mit deutlich höheren Kursen eröffnen, wobei der Leitindex SMI die Marke von 9000 Punkten in der Eröffnungsphase locker schaffen sollte. Auftrieb erhalten die europäischen Märkte laut Händlern vor allem von der starken Wall Street. Der Dow Jones Industrial schloss am Mittwoch erstmals seit Anfang Dezember wieder über der Marke von 25'000 Punkten und kam damit an die technisch wichtige 200-Tage-Linie heran.

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend ihren Zinssatz zwar erwartungsgemäss unverändert belassen, mit den Formulierungen im dazugehörigen Statement aber für Rückenwind gesorgt. Bei künftigen Zinsanpassungen hat der zuständige Offenmarktausschuss eine "geduldige" Vorgehensweise signalisiert, was Anleger in Bezug auf Aktien optimistisch gestimmt hat. "Die Anleger haben bekommen, was sie wollten: Das Fed wird deutlich vorsichtiger", kommentierte ein Marktteilnehmer. "Die Wortwahl der Notenbank wird vorsichtig - fast schon übervorsichtig", meinte einer anderer.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Leitindex SMI steht um 8.15 Uhr 0,56 Prozent höher bei 9'016,25 Punkten. Von den 20 SMI-Werten werden 17 höher und drei tiefer gestellt.

Zu letzteren gehören die beiden Uhren- bzw. Luxusgüterwerte Swatch (-6,3%) und Richemont (-0,8%). Swatch hat - wie meist ohne vorherige Ankündigung und damit zumindest halbüberraschend - seine Schlüsselzahlen des letzten Jahres veröffentlicht. Vor allem bei den Gewinnzahlen wurden die Schätzungen (gemäss AWP-Konsens) relativ deutlich verfehlt. Die Papiere des Genfer Konkurrenten Richemont werden von diesen Zahlen zumindest teilweise in Sippenhaft genommen und büssen entsprechend vorbörslich ebenfalls klar ein.

Die Roche-Zahlen (GS +1,2%) werden hingegen deutlich freundlicher aufgenommen. Der Basler Pharmariese hat mit seinen (Kern)gewinnwerten den AWP-Konsens relativ klar übertroffen. Auch die Guidance für das laufende Jahr 2019 sei höher, als was der Markt erwartet habe, meinen Analysten. Die Novartis-Aktien (+0,7%) werden ebenfalls höher gestellt, dies im Anschluss an die Zahlen vom Vortag.

Nochmals schwächer indiziert werden derweil Lonza (-0,8%). Diverse Analysten passen ihre Schätzungen oder Kursziele nach der Zahlenveröffentlichung am Mittwoch und dem Minus der Aktie von 7,3 Prozent an. Ansonsten werden vorbörslich vor allem konjunktursensitive Werte wie ABB, Adecco oder LafargeHolcim klar höher gestellt.

Im breiten Markt haben die beiden Kantonalbanken von Luzern und Bern ihre Abschlüsse für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert. Zudem hat der Landwirtschaftsmaschinen-Hersteller Bucher die Umsatzzahlen und erste Angaben zur Profitabilität publiziert. Vorbörsliche Kurse gibt es zu diesen Werten aber keine.

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