Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert zur Wochenmitte den vorbörslichen Indikationen zufolge auf eine knapp gehaltene Eröffnung zu. Die Abwärtsbewegung vom Vortag könnte damit trotz negativer Vorgaben vorerst gestoppt werden. Die Anleger seien nach den jüngst erreichten Höchstständen jedoch bereit, auch einmal Gewinne zu realisieren und die steigenden Zinsen könnten zusätzlich für Abflüsse sorgen, heisst es am Markt.

Die Vorgaben aus Übersee waren negativ. Der Dow Jones hatte nach Europaschluss weiter nachgegeben und den grössten prozentualen Tagesverlust seit Mai 2017 verbucht. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen. In Japan schloss der Nikkei am Ende ebenfalls tiefer, nach einem noch leicht freundlichen frühen Handel. Am Abend wird die US-Notenbank Fed ihren Zinsentscheid veröffentlichen, zum letzten Mal unter dem Vorsitz von Janet Yellen. Analysten rechnen nicht mit einer Änderung des Leitzinses.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,05% tiefer bei 9'428,56 Punkten. Der Grossteil der Titel verbucht leichte Aufschläge bis +0,1%.

Klar tiefer tendieren jedoch Lonza (-3,0%). Der Lifesciencekonzern ist durch den Capsugel-Kauf deutlich gewachsen und profitabler geworden. Zudem hat das Unternehmen von erheblichen Steuereffekten profitiert. Die Analystenerwartungen wurden aber nur teilweise erreicht. Im laufenden Jahr wird ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine Margensteigerung erwartet. Die Mittelfristziele werden bestätigt.

Auch Julius Bär (-2,2%) blieb mit den verbesserten Jahreszahlen etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Bank hat die verwalteten Vermögen gesteigert, den Gewinn klar verbessert und die Dividende angehoben. Der CEO sieht das Institut in einer komfortablen Position und will beim Personal aufstocken. Die Grossbanken UBS und CS zeigen sich mit je +0,1% vorbörslich kaum bewegt.

Swatch (+0,5%) können offenbar an die positive Entwicklung vom Vortag nach Zahlen anknüpfen. Richemont zeigen sich kaum bewegt.

Im breiten Markt fallen Rieter nach ersten Zahlen mit einem vorbörslichen Plus von 1,1% auf. Der Hersteller von Spinnereimaschinen hat insbesondere in Asien deutlich mehr Bestellungen an Land gezogen und damit auch die Analystenschätzungen übertroffen. Der Umsatz blieb jedoch fast stabil und lag unter den Prognosen. Die Gewinnerwartungen wurden präzisiert, jedoch kaum verändert.

Georg Fischer (+0,1%) verstärkt sich mit dem Zukauf der Tessiner Precicast Industrial und gewinnt damit einen Umsatz von 120 Mio CHF hinzu. Der Spezialist für Gussteile für Flugzeugtriebwerke und industrielle Gasturbinen wird der neue gebildeten Division Casting Solutions zugeordnet, in der auch die GF-Automotive-Sparte aufgeht.

Zudem haben auch noch das Industrieunternehmen Bucher, der Nahrungsmittelhersteller Hügli und der Bergbahnbetreiber Titlis (keine vorbörslichen Kurse) Zahlen vorgelegt.

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