Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es am Freitag leicht abwärts gehen. Dies signalisieren vorbörsliche Indikationen trotz positiver Vorgaben aus den USA und aus Fernost. Damit dürften die Vortagesgewinne wohl wieder ausradiert werden, heisst es am Markt. Dass es im Verlauf aber doch noch zu einer gehaltenen bis leicht freundlichen Tendenz kommen könnte, sei nicht auszuschliessen. Die Volumina dürften klein sein, was aber grössere Kursausschläge zur Folge haben könne. Die Anleger würden sich am letzten Handelstag im zu Ende gehenden Jahr wohl nicht mehr aus dem Fenster lehnen. Daher dürfte auch das am Jahresende übliche Window Dressing keinen stärkeren Einfluss haben, heisst es weiter. Dass von den am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturdaten noch Impulse ausgehen, sei ebenfalls nicht zu erwarten. Veröffentlicht werden Daten zur Stimmung von Einkaufsmanagern.

"Das Jahr ist schlicht zum Vergessen und am letzten Tag lässt sich daran auch nicht mehr viel ändern. Am besten abhaken und nach vorne schauen", meint ein Händler. 2022 war das schlechteste Börsenjahr seit 2008. Der Leitindex SMI hat dabei rund 16 Prozent eingebüsst, auf dem Tiefpunkt Mitte Oktober stand der Index gar über 22 Prozent im Minus. Ob das kommende Jahr besser wird, sei nur zu hoffen, meint der Händler. Derzeit hielten sich die Sorgen vor einer neuerlichen weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus angesichts rasant steigender Infektionszahlen in China zwar noch in Grenzen. Aber sie schwelten im Hintergrund weiter. Zudem seien die Negativfaktoren von 2022 noch nicht gelöst. Auch 2023 könnten Russlands Krieg gegen die Ukraine, die dadurch drohende Energiekrise sowie die hohe Inflation und die steigenden Zinsen immer wieder für volatile Märkte sorgen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI ermässigt sich gegen 08.15 Uhr um 0,36 Prozent auf 10'817,84 Punkte. Die 20 SMI-Werte werden zwischen -0,3 (für Swisscom) und -0,5 Prozent (für ABB) niedriger gestellt.

Eine Kurszielerhöhung von Jefferies für Richemont (-0,4%) perlt zumindest vorbörslich an dem Luxusgüterhersteller ab. Jefferies hat das Kursziel für Richemont auf 140 von 125 Franken erhöht und die Einstufung auf "Buy" bestätigt.

Auch auf den hinteren Rängen zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Einbussen betragen maximal ein halbes Prozent. Die Aktien von DKSH sind um 0,4 Prozent tiefer indiziert. Der Zürcher Konzern verkauft seine 25-Prozent-Beteiligung am Luxusuhrenhersteller Bovet Fleurier SA an den Mehrheitsaktionär Pascal Raffy zu einem nicht genannten Preis.

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