Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Montag eine leichte Gegenbewegung zur verlustreichen Vorwoche ab. In der verkürzten Woche nach Ostern hatte der Leitindex SMI den grössten Verlust seit Oktober eingefahren, wobei der grösste Teil vom Wochenminus von 2,0 Prozent auf den Freitag entfiel. Auslöser für den Abverkauf waren wieder aufgeflammte Zinsängste. Die Vorgaben aus Übersee bieten derweil etwas Rückenwind: Die Wall Street hat sich am Freitag am Ende klar erholt ins Wochenende verabschiedet und in Asien geht es an zahlreichen Börsen leicht aufwärts.

Vergangene Woche hatte Äusserungen von US-Notenbankern und ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht den Zinssenkungshoffnungen einen kräftigen Dämpfer verpasst und damit die Stimmung klar belastet. Dass Zinssenkungen kommen werden, wenn auch etwas später als bisher erwartet, davon sind Ökonomen jedoch weiterhin überzeugt. "Zinssenkungen bleiben das Hauptszenario an den Finanzmärkten", meint etwa der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank Thomas Gitzel. Im Wochenverlauf erwarten Investoren dann neue Daten, die Aufschluss über den weiteren Zinspfad geben werden. Hierzulande läutet zudem Givaudan die Berichtssaison bei den Blue Chips ein. Für die Vertreter der hinteren Reihen hat dies am Morgen bereits der Automobilzulieferer Bossard übernommen.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,25 Prozent höher auf 11'524,07 Punkte. Alle 20 Titel werden höher indiziert.

Mit einem Plus von 0,8 Prozent zeichnet sich für die Aktien von Novartis eine festere Eröffnung ab. Der Pharmakonzern hat am Wochenende Daten zu seinem Cholesterin-Senker Leqvio vorgelegt. Eine frühzeitige Behandlung mit dem Wirkstoff kann nach Darstellung des Pharmakonzerns deutliche Vorteile bringen.

Roche (+0,3%) werden ebenfalls höher erwartet. Beide Aktien waren am Freitag - zusammen auch mit Schwergewicht Nummer drei Nestlé (+0,1%) - unter erhöhten Verkaufsdruck geraten.

Clariant (+1,8%) zählen in der zweiten Reihe zu den gefragtesten Werten. Hier sorgt eine Hochstufung durch die Citigroup für verstärkte Nachfrage.

Dagegen sacken Bossard (-3,4%) nach den vorgelegten Quartalszahlen ab. Der Umsatz der Gruppe ist im ersten Quartal 2024 klar zurückgegangen. Gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres hat sich der Abwärtstrend gar noch etwas beschleunigt.

hr/uh