Zürich (awp) - An der Schweizer Börse dürfte die Zurückhaltung bei den Investoren auch am Donnerstag anhalten. Bislang ist der Start ins zweite Quartal in dieser verkürzten Börsenwoche nach Ostern eher verhalten ausgefallen. Das zentrale Thema bleiben die Zinsaussichten der wichtigsten Notenbanken. Entsprechend werden die aktuellen Konjunkturdaten genau beäugt. In den USA fanden die Märkte zur Wochenmitte keine klare Richtung. In Asien ziehen die Kurse an zahlreichen Börsenplätzen am Morgen an.

Während die jüngsten Inflationsdaten aus der Eurozone zur Wochenmitte die Hoffnungen auf einen ersten Zinsschnitt im Juni genährt hatten, waren die US-Daten gemischt ausgefallen. Etwas gestützt wird Stimmung durch den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, der am Vortag einmal mehr bestätigte, dass die US-Leitzinsen noch in diesem Jahr gesenkt werden könnten, der Zeitpunkt aber von den Daten abhänge. In den USA sind die Erwartungen an einen ersten Schritt im Juni zuletzt allerdings gesunken. Mit den morgigen monatlichen Arbeitsmarktdaten dürfte ein wichtiger Datenpunkt etwas mehr Klarheit verschaffen. Hierzulande rücken am Morgen aber zunächst die Konsumentenpreise in den Fokus.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 08.15 Uhr um 0,08 Prozent tiefer mit 11'607,66 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Alcon (+0,9%) und Logitech (+0,1%) werden tiefer erwartet.

Bei den Blue Chips dürfte sich das Nachrichtenaufkommen erst ab der kommenden Woche wieder etwas erhöhen, wenn der Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan (-0,9%) mit seinen Umsatzzahlen den Startschuss für die Berichtssaison zum ersten Quartal gibt. Eine Abstufung durch Baader Helvea belastet zunächst.

Holcim (-0,1%) bleiben im Vorfeld der nächsten Quartalszahlen ebenfalls weiterhin im Fokus der Analysten. Dabei weichen die Meinungen mitunter ab. Während HSBC die Papiere abstuft, bestätigt Kepler Cheuvreux die Kaufempfehlung und sieht das Aufwärtspotenzial noch nicht als ausgereizt an.

In den hinteren Reihen werden Basilea (+8,4%) nach der erhofften US-Zulassung für das Antibiotikum Ceftobiprol verstärkt gesucht. Auch Avolta (+1,1%) können sich nach einem besseren Kreditrating durch S&P positiv absetzen.

Derweil hat sich das Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis mit der Platzierung einer Wandelanleihe weitere finanzielle Mittel beschafft und dem Online-Reiseanbieter Lastminute ist 2023 dir Rückkehr in die schwarzen Zahlen geglückt. Beide könnten mit Börsenstart einen Blick wert sein.

hr/ra