Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag zur Eröffnung wenig verändert bis eine Spur leichter gesehen. Die Vorgaben aus dem Ausland seien wenig inspirierend, sagt ein Händler. Während es an der Wall Street leicht nach oben ging, tendieren die Börsen in Fernost schwächer. Die Märkte hätten den Anstieg der US-Inflation auf 7 Prozent - der höchste Stand seit 1982 - insgesamt recht gut verdaut, sagt ein Händler.

Die US-Inflation sei zwar sehr hoch, aber in den Märkten wohl bereits weitgehend eingepreist gewesen, sagt ein Händler. Daher komme auch kein zusätzlicher Druck auf die US-Notenbank auf, die Zinsen noch schneller anzuheben als bisher erwartet. Der Markt habe sich offenbar mit der Tatsache arrangiert, dass es 2022 bis zu vier Zinserhöhungen des Fed geben werde. Während die Zinsthematik damit insgesamt ein wenig an Brisanz verlieren dürfte, rücke zunehmend die Bilanzsaison in den Vordergrund, sagt ein Händler. Diese wird am Freitag in den USA von den Banken eingeläutet. Hierzulande haben Geberit, Bossard, SFS und Swissquote den Zahlenreigen mit ersten Angaben zum Vorjahr bereits begonnen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.15 Uhr 0,10 Prozent niedriger bei 12'657,65 Punkten. Für 16 der 20 SMI Titel werden tiefere Kurse gestellt.

Bei den Bluechips zählen die Aktien von Geberit (+1,2%) zu den Gewinnern. Der Sanitärtechnikkonzern hat 2021 den Umsatz um 15,9 Prozent auf einen neuen Rekordstand von auf 3,46 Milliarden Franken gesteigert. Der Umsatz lag damit im obersten Bereich der Erwartungen der Analysten und über der eigenen Prognose.

Etwas höhere Kurse werden zudem für die Versicherer Swiss Life und Zurich (je +0,2%) sowie für den Automationskonzern ABB (+0,1%). Die Einbussen bei den übrigen SMI-Werten belaufen sich auf rund -0,1 Prozent.

Auf den hinteren Rängen fallen Bossard, Swissquote und Basilea mit jeweils +1,9 Prozent auf. Während bei Bossard und Swissquote sehr gute Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr für steigende Kurse sorgen, ist es bei Basilea eine weitere Zulassung für Cresemba.

Zu den Gewinnern zählen auch AMS (+0,4%), VAT (+0,4%) und Comet (+0,2%), was unter anderem an den Kursgewinnen der US-Technologieaktien liegen dürfte. Bei VAT wirkten zudem die am Vortag für 2021 veröffentlichten starken Zahlen noch nach. AMS helfe, dass die Credit Suisse laut Händlerangaben die Abdeckung mit dem Rating "Outperform" und einem Kursziel von 17,60 Franken aufgenommen hat.

Deutlich tiefer gestellt sind BKW (-3,1%). Der Stromversorger erwartet wegen der die Grossrevision des Kernkraftwerks Leibstadt ein um rund 70 Millionen Franken tieferes Ergebnis.

pre/ra