Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt bewegt sich am Montag in engen Spannen mehr oder weniger um den Schlussstand der Vorwoche. Die Stimmung der Anleger ist laut Händlern nicht schlecht. Nach dem Rekordhoch vom Freitag sei eine Konsolidierung angesagt, was dem Markt nur gut tue. Denn dieser sei technisch überkauft. Zudem seien die Anleger mehrheitlich zufrieden mit ihren Positionen und es dränge sich daher auch kein neuer Handlungsbedarf auf. Dazu komme, dass am Berichtstag in den USA und in Grossbritannien wegen eines Feiertags die Börsen geschlossen bleiben. Damit fehlten wichtige Impulse.

Richtungsweisende Impulse seien rar, nachdem nun die fast alle Unternehmen ihre Ergebnisse veröffentlicht hätten, heisst es weiter. Händler hoffen daher, dass nun die im weiteren Wochenverlauf erwarteten Konjunkturzahlen weiteren Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung bringen. Denn nach wie vor schwankten die Anleger zwischen Inflationssorgen und Aufschwungshoffnungen hin und her. Erste Hinweise werden ab Dienstag erwartet, wenn die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und dann aus den USA veröffentlicht werden. Zudem legt die US-Regierung am Freitag den monatlichen Arbeitsmarktbericht vor.

Der SMI notiert um 11 Uhr 0,07 Prozent leichter bei 11'417,89 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex 1,8 Prozent gewonnen und am Freitag das Rekordhoch markiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,01 Prozent auf 1866,60 und der breite SPI ebenfalls um 0,01 Prozent auf 14'732,41 Zähler. Von den 30 SLI-Werten werden 18 zu höheren und zwölf zu tieferen Kursen bewertet.

Die Anleger setzen laut Händlerangaben weiter auf den "Reflationtrade", das heisst sie wetten auf die konjunkturelle Erholung mit leicht steigenden Anleiherenditen. Daher erhielten zyklische und Finanzwerte tendenziell den Vorzug und die defensiven Schwergewichte würden dagegen eher gemieden.

So stehen bei den Blue Chips die Aktien des Spezialchipherstellers AMS (+0,8%) an der Spitzer der Gewinner. Dahinter folgen der Medizintechniker Sonova (+0,5%) und der Vermögensverwalter Partners Group (+0,3%). Höhere Kurse gibt es zudem beim Luxusgüterhersteller Swatch (+0,4%), dem Computerzubehörproduzent Logitech (+0,4%) und der Grossbank Credit Suisse (+0,4%).

Gefragt sind zudem zyklischen Aktien des Bauzulieferers Sika (+0,2%), der Industrieriesen ABB (+0,2%) und des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (+0,3%).

Dagegen sind die Pharmatitel Roche (-0,2%) und Novartis (-0,4%) schwächer. Novartis hat mehrere klinische Studien zu seinem Augenmedikament Beovu vorzeitig abgebrochen. Der Grund sind höhere Raten von intraokularen Entzündungen gegenüber der Behandlung mit der Vergleichstherapie, wie Novartis am Freitagabend mitgeteilt hatte. Nestlé (+0,1%), das dritte defensive Schwergewicht, ist dagegen etwas fester. Mit Swisscom (-0,1%) und Lonza (-0,1%) weisen zwei weitere defensive Werte leichte Abschläge auf.

Am unteren Ende der Tabelle stehen ausserdem die Versicherer Zurich (-0,2%) und Swiss Life (-0,3%). Gewinnmitnahmen belasten Richemont (-0,3%), der vergangene Woche zehn Prozent gestiegen ist.

Auf den hinteren Rängen bauen Basilea (+1,5%) die Gewinne aus. Das Biopharmaunternehmen hat mit dem Onkologie-Kandidaten Derazantinib in einer Studie gute Daten für die Behandlung von Gallengangkrebs erzielt.

Siegfried gewinnen 0,9 Prozent. Der Pharmazulieferer hat die Folgen einer Cyberattacke weitgehend überwunden. Die Produktion werde wieder hochgefahren, teilte die Firma mit. Die Volumen- und Umsatzausfälle werde man bis Jahresende wieder aufholen können, hiess es.

Allreal legen 2,4 Prozent zu. Die ZKB hat den Immobilientitel auf "Übergewichten" von "Marktgewichten" hochgestuft.

Die Aktien des Kompressorenherstellers Burckhard (+0,4%) und der Backwarenherstellerin Aryzta (+0,3%) sind am Tag vor Ergebnisbekanntgabe gefragt.

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