Leichter - Die weiter nicht geklärte Frage, wie es mit der Schuldenobergrenze in den USA weitergeht, hielt die US-Börsen in Schach. Ein Zahlungsausfall könne weitreichende und unvorhersehbare Auswirkungen auf ein Finanzsystem haben, das bereits versuche, den Stress bei regionalen Banken einzudämmen, mahnten Marktteilnehmer. Dazu kamen eher mau ausgefallene Einzelhandelsumsätze und aus Kanada hartnäckig hohe Inflationsdaten. Zu den mauen US-Einzelhandelsumsätzen im April passte ein unter Erwarten ausgefallener Quartalsumsatz von Home Depot. Die US-Baumarktkette übertraf mit dem Gewinn zwar die Markterwartung, senkte aber den Gewinnausblick für das Gesamtjahr. Die Aktie verlor 2,2 Prozent. Am Donnerstag folgen die Quartalsergebnisse von Walmart (-1,4%), einem weiteren Einzelhandelsriesen. Der Einzelhandel gilt in den stark konsumorientierten USA als starker Konjunkturindikator. Capital One Financial stiegen um 2,1 Prozent. Berkshire Hathaway ist mit 900 Millionen Dollar bei dem Finanzunternehmen eingestiegen. Reduziert hat die Beteiligungsgesellschaft von Anlegerlegende Warren Buffett die Beteiligungen am Videospieleunternehmen Activision Blizzard (-0,7%) sowie an General Motors (-2,6%). Horizon Therapeutics knickten um 14,2 Prozent ein. Die Kartellbehörde FTC will wegen Wettbewerbsbedenken gegen die geplante Übernahme durch den Biotechnikkonzern Amgen (-2,4%) klagen.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,05         +5,5          4,00          -36,5 
5 Jahre                  3,51         +3,8          3,47          -49,3 
7 Jahre                  3,51         +1,9          3,49          -46,0 
10 Jahre                 3,53         +2,6          3,50          -34,9 
30 Jahre                 3,85         +1,2          3,84          -11,5 
 

Die Anleihekurse gaben erneut nach, die Renditen stiegen also weiter. Marktteilnehmer verwiesen dazu auf die hartnäckig hohen Inflationsdaten im April aus Kanada. Das schürte nicht nur in Kanada Spekulationen über die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen. Andere Stimmen verwiesen zur Begründung auf eher falkenhafte Stimmen aus Kreisen der US-Notenbank. Der Präsident der Fed von Richmond, Tom Barkin, sagte, er sei sich noch nicht sicher, ob er im Juni eine Zinserhöhungspause oder eine weitere Anhebung befürworte.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0861        -0,0%     1,0862         1,0858   +1,5% 
EUR/JPY           148,54        +0,3%     148,14         148,28   +5,8% 
EUR/CHF           0,9737        -0,0%     1,1155         0,9737   -1,6% 
EUR/GBP           0,8708        +0,1%     0,8701         0,8697   -1,6% 
USD/JPY           136,76        +0,3%     136,38         136,57   +4,3% 
GBP/USD           1,2472        -0,1%     1,2484         1,2484   +3,1% 
USD/CNH           7,0137        +0,2%     6,9966         6,9945   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.015,33        -0,0%  27.018,78      27.023,81  +62,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Kanada-Dollar zog nach der unerwartet hohen Inflation in Kanada an, kam im Verlauf zum US-Dollar aber wieder zurück, weil der mit den wieder aufflammenden Zinserhöhungsspekulationen seinerseits ebenfalls anzog. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          70,52        70,86      -0,5%          -0,34  -12,1% 
Brent/ICE          74,80        74,91      -0,1%          -0,11  -11,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben um knapp 1 Prozent nach. "Die Risiken bleiben angesichts der schleppenden Erholung in China und der Unsicherheit über die US-Wirtschaft und das Bankensystem eher abwärts gerichtet", meinte Marktkenner Craig Erlam von Oanda.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.988,92     1.989,15      -0,0%          -0,23   +9,1% 
Silber (Spot)      23,69        23,78      -0,4%          -0,08   -1,2% 
Platin (Spot)   1.063,90     1.062,00      +0,2%          +1,90   -0,4% 
Kupfer-Future       3,67         3,66      +0,2%          +0,01   -3,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Für den Goldpreis ging es um 30 Dollar kräftiger abwärts auf 1.991 Dollar je Feinunze. Er litt unter den steigenden Renditen der Anleihen, die diese als Anlage attraktiver machen gegenüber dem zinslosen Gold.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

SCHULDENSTREIT USA

Ein neuerliches Treffen von US-Präsident Joe Biden und den Führern des Kongresses hat am Dienstag noch keine greifbaren Fortschritte im Streit um die Schuldenobergrenze gebracht. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy äußerte sich aber etwas zuversichtlicher als zuletzt. Der Republikaner sagte, er und Biden seien noch weit voneinander entfernt, er sagte aber auch, es sei möglich, bis Ende der Woche eine Einigung zu erzielen. McCarthy bezeichnete das Treffen als "ein wenig produktiver". Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, zeigte sich nach dem Treffen ermutigt und sprach von einem "sehr viel herzlicherem Treffen". Aus dem Weißen Haus hieß es in einer Erklärung, das Treffen sei "produktiv und direkt" gewesen. "Der Präsident betonte, dass er optimistisch ist, dass es einen Weg zu einer verantwortungsvollen, überparteilichen Haushaltsvereinbarung gibt, wenn beide Seiten in gutem Glauben verhandeln und anerkennen, dass keine Seite alles bekommen wird, was sie will", hieß es in der Erklärung.

KONJUNKTUR JAPAN

Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 dank einer Belebung des Tourismus stärker gewachsen als erwartet. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA und China wuchs in den drei Monaten bis März um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie aus Regierungsdaten vom Mittwoch hervorgeht. Auf Jahresbasis lag das Wirtschaftswachstum bei 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise in Japan im März um 3,2 Prozent. Im Zeitraum Januar bis März kletterte der private Verbrauch um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Staatliche Reisesubventionen ließen die Ausgaben für Hotels und Restaurants steigen.

UKRAINE-KRIEG

Großbritannien und die Niederlande wollen eine "internationale Koalition" schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich auf ein solches Vorgehen verständigt, teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Dienstagabend mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden.

FINANZPOLITIK DEUTSCHLAND

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat der Forderung des IWF nach einer Lockerung der deutschen Schuldenbremse eine Absage erteilt.

GELDPOLITIK USA

Der Präsident der Federal Reserve von Richmond, Tom Barkin, ist sich noch nicht sicher, ob er im Juni eine Zinserhöhungsause oder eine weitere Anhebung befürwortet. Er verfolge die Daten, die hereinkommen, sagte er auf die Frage, ob er in die eine oder die andere Richtung tendiere.

ÖLVORRÄTE USA

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,7 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,5 Millionen Barrel nach plus 0,4 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,8 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,3 Millionen Barrel.

COMMERZBANK

hat im ersten Quartal von hohen Zinserträgen und einer geringeren Risikovorsorge als im Vorjahr profitiert. Der Gewinn legte stärker als erwartet zu. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Konzern, wobei er weiteres Aufwärtspotenzial bei den Zinserträgen sieht. Die Commerzbank konnte den Konzerngewinn in den ersten drei Monaten auf 580 Millionen Euro fast verdoppeln. Analysten hatten in einem von der Bank selbst veröffentlichten Konsens mit 481 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn erhöhte sich um 61 Prozent auf 875 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss stieg um fast 40 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro. Dem standen niedrigere Provisionserträge und negative Bewertungseffekte gegenüber. Die Risikovorsorge lag nur noch bei 68 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2022 hatte die Bank noch 464 Millionen Euro für ausfallgefährdete Kredite zur Seite gelegt, um sich für potenzielle Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu wappnen. Im laufenden Jahr rechnet die Bank weiterhin damit, den Konzerngewinn im Vergleich zum Ergebnis 2022 von 1,44 Milliarden Euro deutlich zu steigern. Der Zinsüberschuss soll kräftig gegenüber dem Vorjahreswert von 6,5 Milliarden Euro steigen, hier nennt die Bank nun einen Wert von 7 Milliarden Euro mit zusätzlichem Aufwärtspotenzial. Die Kosten sollen in diesem Jahr bei 6,3 Milliarden Euro liegen. Die Risikovorsorge wird weiter bei unter 900 Millionen Euro gesehen.

DEUTSCHE BANK

sollte nach Ansicht von Fondsmanagerin Alexandra Annecke von Union Investment zur Hauptversammlung der Bank weniger stark auf das Investmentbanking setzen.

MUNICH RE

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May 17, 2023 01:36 ET (05:36 GMT)